Formel E

Formel E bereitet kurioses "Mario Kart"-Rennformat für Saison 5 vor

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Alles neu in der Formel E: Neben neuen Fahrern, Teams und Fahrzeugen können sich Fans der Elektroserie in der kommenden Saison auch auf ein überarbeitetes Rennformat freuen. Durch den Wegfall der bislang verpflichtenden Boxenstopps zur Rennmitte eröffnen sich für die Läufe der aufstrebenden Elektro-Rennklasse einige aufregende Optionen. Statt auf den bewährten Stil zu setzen, steht seit Kurzem unter anderem eine ausgesprochen kuriose Idee im Raum: Formel-E-Läufe im Stile des Videospiel-Evergreens Mario Kart.

Die Planungen für den genauen Rennablauf der Saison 2018/19 laufen seit einigen Monaten hinter verschlossenen Türen auf Hochtouren. Das genaue Format könnte schon im Juni beim nächsten Treffen des FIA-Weltmotorsportrats beschlossen werden.

Der konkrete Mario-Kart-Plan von Formel-E-Chef Alejandro Agag dürfte bei Motorsport-Puristen zweifelsohne für Stirnrunzeln sorgen: Geht es nach dem Spanier, könnten sich Fans und Fahrer schon ab Ende dieses Jahres auf die Einführung einer Art "Super-Stern" freuen. Dazu würde die Formel E spezielle Zonen auf der Strecke einrichten, die die Fahrer für einen Moment ausbremsen, ihnen anschließend aber für acht Minuten Zugriff auf einen höheren Leistungsmodus ihrer Elektromotoren gewähren.

Die unterschiedlichen Leistungskonfigurationen der Motoren werden schon in dieser Saison genutzt: Während den Fahrern im Qualifying 200 kW (272 PS) zur Verfügung stehen, liefern die E-Motoren im Rennen derzeit maximal 180 kW (245 PS). Für die kommende Saison sollen diese Werte auf 250 kW (Qualifying) und 200 kW (Rennen) erhöht werden. Im "Boost Mode" könnte dieser Rennwert auf bis zu 225 kW ansteigen.

"Ich finde diese Idee großartig", freut sich Agag bei 'Autosport'. "Das ist so, als würde man bei Mario Kart einen Stern aufsammeln und schneller fahren können. Am Ende ist es natürlich die FIA, die über das Format entscheidet, aber ich würde mich über diese Option wirklich sehr freuen."

Agag weiter: "Die Rennen würden wie im Videospiel wirken und besonders jüngere Generationen faszinieren. Es wäre so, als hätten wir die Events nur für sie geplant. Und wenn wir es schaffen, einen Zehnjährigen zum Fan zu machen, dann ist er ganz sicher ein Fan für den Rest seines Lebens."

Lucas di Grassi wünscht sich Qualifikations-Rennen

Zusätzlich zum Mario-Kart-Rennformat könnte es auch Anpassungen am Stil der Qualifikation geben. "Im Fernsehen wird das Qualifying ohnehin nur selten übertragen", erklärt Formel-E-Champion Lucas di Grassi. "Deswegen bin ich dafür, den Renntag aufregender zu gestalten und das bisherige Zeitfahren einfach durch ein Quali-Rennen zu ersetzen."

Di Grassis Idee: Das bisherige 2. Freie Training durch ein Zeitfahren als Qualifikation für das Sprintrennen ersetzen. Im Sprint-Lauf wird anschließend die Startaufstellung für das Hauptrennen am Nachmittag festgelegt, das wie bisher um 16 Uhr starten soll. Bei 'e-racing365' erklärt der Brasilianer: "Es wäre der gleiche Zeitplan, aber die Zuschauer würden zwei Starts und mehr Action sehen. Und auch die TV-Sender dürften glücklich mit dieser Idee sein."

Wie realistisch dieser Plan ist, steht jedoch vorerst in den Sternen. Schließlich füllt sich das Formel-E-Rahmenprogramm ab der Formel-E-Saison 2018/19 ohnehin durch die Sessions der Jaguar I-PACE eTROPHY auf. Klar ist nur eines: Das Formel-E-Eventformat wird sich mit dem Start in die wegweisende fünfte Saison bedeutend verändern.

Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel

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