Formel E in Diriyya: Sam Bird bricht Rekord im 2. Freien Training
Timo Pape
Sam Bird war beim 2. Freien Training der Formel E in Saudi-Arabien der Schnellste. Nach Ablauf der regulären Zeit brannte der Brite eine Runde in den Asphalt, die fast acht Zehntelsekunden (!) schneller war als alle anderen. Zweiter wurde Antonio Felix da Costa vor Edo Mortara. Einen Einschlag musste Jaguar-Neuling James Calado hinnehmen.
Die Session begann mit etwas Verspätung: Kurz vor 7 Uhr deutscher Zeit vermeldete die Rennleitung, dass es außerplanmäßig um 7:05 Uhr losgehe und entsprechend fünf Minuten länger gehen würde. Der Grund: In Kurve 4 wurde auf der Innenseite eine Mauer auf der eigentlichen Rennlinie eingefügt, um die Fahrer an der Stelle mit dem aufbrechenden Asphalt umzuleiten, die im 1. Freien Training Brendon Hartley zum Verhängnis wurde.
Dann begann das 2. Freie Training - zunächst jedoch für zwei Runden mit Tempolimit (50 km/h) unter Full-Course-Yellow. Die Fahrer nutzten die Zeit, um ihre Reifen aufzuwärmen und die Strecke weiter sauber zu fahren. Mit 26 verbleibenden Minuten auf der Uhr ging es schließlich los.
Erneut waren es Oliver Rowland und Robin Frijns, die sich zunächst um den Platz an der Tabellenspitze stritten. Beinahe kam es zum Kontakt zwischen Felipe Massa und Andre Lotterer, der am Kurvenausgang leicht ins Rutschen kam. Nach gut elf Minuten unterbot Jean-Eric Vergne als Erster die 1:17er-Marke und übernahm die Führung. Antonio Felix da Costa heftete sich an die Fersen seines neuen Teamkollegen bei DS Techeetah.
Nach Ausrufezeichen von Felipe Massa im Venturi und Nico Müller im Dragon reihten sich zwei Audi-Fahrzeuge ganz vorn ein: Bird im Virgin, der als Erster die Bestzeit aus dem 1. Freien Training unterbot, dann Lucas di Grassi im Werks-Audi. Wenig später sollte sich jedoch ein weiterer e-tron FE06 an die Spitze schieben: Frijns knackte als Erster die 1:16er-Marke.
Calado crasht & beschuldigt Abt
Nachdem zunächst ein Dragon leicht mit dem linken Heck an der Mauer anschlug, aber noch mit einem blauen Auge davonkam, erwischte es James Calado heftiger: Der Jaguar-Debütant überholte Daniel Abt außen herum in einer Kurve, kam dabei zu weit raus und krachte ebenfalls mit dem linken Heck gegen die Streckenbegrenzung. Mit einem platten Reifen rettete er sich zurück an die Box und gab am Funk dem Audi-Piloten die Schuld. Auch die Felge seines I-Type 4 nahm Schaden. Der Vorfall zwischen Abt und Calado wurde von der Rennleitung unter die Lupe genommen.
Racing in practice? It's like we've never been away @CaladoJames #ABBFormulaE pic.twitter.com/mrN4VS97O4
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) November 22, 2019
Die letzten fünf Minuten eröffnete Nissan-Pilot Rowland mit einer neuen Bestzeit. Die erste Runde im Qualifying-Modus (250 kW) positionierte ihn knapp vier Zehntelsekunden vor dem Rest des Feldes. Dann zogen die Konkurrenten nach. Teamkollege Sebastien Buemi war noch ein Zehntel schneller als Rowland. Dann kam es fast zum Crash: Nyck de Vries setzte zu einem gewagten Überholmanöver gegen Buemi an und ruinierte damit gleich mehrere schnelle Runden - unter anderem die von Mitch Evans, der sehr schnell unterwegs war. Überraschend drehte stattdessen Edo Mortara im Venturi die schnellste Runde.
Nach Ablauf der Zeit waren andere jedoch noch schneller: Sam Bird holte sich in 1:14.353 Minuten den neuen Streckenrekord, Antonio Felix da Costa im DS wurde noch Zweiter. Somit ging auch die zweite Session des Tages an Envision Virgin Racing. Vor dem Qualifying um 9 Uhr deutscher Zeit (live bei Eurosport und in unserem Live-Ticker) scheinen mehrere Autos in der Lage zu sein, um die Pole-Position zu kämpfen. Favorit ist womöglich Sam Bird im Virgin, der von einer guten Quali-Gruppe profitieren könnte (zur Gruppenübersicht). Doch auch die anderen drei Audi-Fahrzeuge, Nissan, DS Techeetah und Mercedes machen einen starken Eindruck.
>>> zu den Ergebnissen des 2. Freien Trainings von Diriyya
All respect after between @CaladoJames and @Daniel_Abt #DiriyahEPrix pic.twitter.com/ncROuLhWSc
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