Formel E

Formel E in Montreal: Pole-Position für di Grassi, Buemi nach Strafe nur 12.

Timo Pape

Timo Pape

Was für eine Dramatik in Montreal: Lucas di Grassi hat sich die Pole-Position zum vorletzten Saisonlauf der Formel E geholt. Sowohl in der Gruppenphase als auch in der Super-Pole gab sich der Brasilianer keine Blöße und sicherte sich jeweils die Bestzeit. Das Wichtigste daran: Di Grassi bekommt für die Pole-Position drei Punkte und verkürzt den Rückstand auf Sebastien Buemi auf sieben Zähler. Dieser wurde zwar Zweiter im Qualifying, muss nach einer Strafe allerdings als Zwölfter starten.

Zum Start der Qualifikation schien die Strecke abermals langsamer als noch im Training. Daniel Abt gelang keine gute Runde. Sam Bird hingegen holte alles aus seinem Auto heraus - was in diesem Fall aber nicht viel war: Der Brite konnte nicht mit den vollen 200 kW Leistung fahren, sondern musste seine Rundenzeit mit 170 kW setzen, also im Rennmodus. Am Ende Startplatz 18. Sein Teamkollege Jose Maria Lopez (16.) hatte das gleiche Problem: "Die Runde war gut, aber wir hatten ein technisches Problem, genau wie Sam." Der schnellste Fahrer aus Gruppe 1 war letztlich überraschend Loic Duval, der direkt vor Abt auf Platz elf landete.

In Gruppe 2 schafften es Stephane Sarrazin und Nico Prost in die Top 5 - und sollten bis zuletzt auf den qualifizierenden Rängen für die Super-Pole bleiben. Besonders Sarrazin überzeugte mit einer sehr starken Runde, nachdem er in New York sein erstes Podium der Saison geholt hatte.

Dann kam die mit Spannung erwartete "Todesgruppe" 3. Mit Buemi, di Grassi, Rosenqvist und Vergne starteten gleich vier Fahrer mit Ansprüchen auf die Super-Pole ins Zeittraining. Zunächst sah es nach einem Duell zwischen Vergne und Buemi aus, die beide einen starken ersten Sektor ablieferten. Dann leistete sich Vergne jedoch einen Fehler. Am Ende verpasste er als Sechster knapp den Shoot-out um die Pole-Position. Buemi hingegen brachte seine Runde - mit Blick auf seinen schweren Trainingsunfall - beeindruckend nervenstark zu Ende und übernahm die Spitze. Dann kam jedoch sein Erzrivale di Grassi und machte es noch besser.

Nick Heidfeld enttäuscht im Qualifying

In Gruppe 4 konnte den Top 5 niemand mehr gefährlich werden. Schnellster Pilot des Quintetts war überraschend Adam Carroll im Jaguar, der als Achter direkt hinter seinem Teamkollegen Evans landete. "Das kommt etwas überraschend", sagte Evans, nachdem er mit Carroll das beste Quali-Ergebnis der Saison für Jaguar geholt hatte. Besonders enttäuschend aus deutscher Sicht: Nick Heidfeld im Mahindra kam nach einer schwachen Runde nur auf Position 14, Maro Engel (Venturi) wurde gar nur 17. Beide verloren das direkte Duell gegen ihre Teamkollegen.

In die Super-Pole zogen folglich ein: di Grassi, Buemi, Sarrazin, Rosenqvist und Prost. Prost eröffnete den Shoot-out und lieferte eine mittelmäßige Runde ab, die fast eine halbe Sekunde langsamer war als die spätere Bestzeit von di Grassi. Am Ende trotzdem Startplatz drei für ihn. Felix Rosenqvist verbremste sich bereits in der ersten Kurve und verlor gut eine Sekunde. Damit war die Super-Pole-für ihn schon früh gelaufen. Anschließend überraschte Sarrazin mit einer abermals starken Runde. Der Franzose schlug Landsmann Prost und geht durch die Buemi-Strafe aus der ersten Startreihe als Zweiter ins Rennen.

Am Ende lief es einmal mehr auf das ewige Duell zwischen Buemi und di Grassi hinaus. Der Schweizer legte mit einer guten Rundenzeit vor, doch sein brasilianischer Rivale war am Ende noch mal fast zwei Zehntelsekunden schneller. Vor allem im zweiten Sektor funktionierte der ABT-Renner sehr gut. Buemi wurde somit eigentlich Zweiter, muss jedoch in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten. Grund: Nach seinem heftigen Einschlag im 2. Freien Training musste Renault e.dams die Batterie des stark beschädigten Z.E.16 austauschen - was per Reglement untersagt ist.

Für Buemi wird es im Rennen darum gehen, möglichst weit nach vorn zu fahren, um mit Blick auf den Titelkampf Schadensbegrenzung zu betreiben. Di Grassi hingegen kann es etwas ruhiger angehen lassen: Selbst wenn Buemi Zweiter würde, könnte der ABT-Pilot durch einen Sieg in der Meisterschaft mit Buemi gleichziehen. Rennstart ist um 22 Uhr deutscher Zeit - live bei DMAX und in unserem Live-Ticker.

Das Ergebnis der Qualifikation (nicht gleich Grid)

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