Formel E in Valencia (2/3): Lynn dominiert am Nachmittag, Müller gewinnt Testrennen
Timo Pape
Mahindra-Pilot Alex Lynn hat die ingesamt vierte Formel-E-Testsession am Sonntagnachmittag für sich entschieden. Mit einer neuen Rekordrunde (1:11.941 Minuten) distanzierte Maximilian Günther im BMW in Valencia um mehr als zwei Zehntelsekunden. Bei einem Testrennen, das jedoch keinerlei Aussagekraft hatte, überquerte Nico Müller im Dragon als Erster die Ziellinie.
Der Sonntagnachmittag begann mit einer eigentlich überflüssigen 20-minütigen Session, in der nur sehr wenige Fahrer auf die Strecke gingen. Dann unterbrach die Rennleitung den Test planmäßig für zehn Minuten, in denen sich die Fahrer auf das angekündigte Testrennen vorbereiteten. Um 15:30 Uhr schalteten die Ampeln schließlich auf Grün, der Probelauf (45 Minuten plus eine Runde) begann.
Die beiden Nissan-Piloten Oliver Rowland und Sebastien Buemi gingen als Erste auf die Strecke und führten das Testrennen über 23 von insgesamt 31 Runden an. Dahinter fuhren die beiden Mercedes, gefolgt von den beiden Virgin-Fahrzeugen. Die Rennleitung testete während des Probelaufs sowohl das Safety-Car als auch das Full-Course-Yellow-Prozedere, sodass den Fahrern am Ende insgesamt 12 kWh Energie abgezogen wurden.
Auch der Attack-Mode wurde simuliert. Dazu hatte die Formel E auf der Außenbahn von Kurve 2 eine Aktivierungsspule installiert. Die Zusatzleistung musste von jedem Fahrer zweimal aktiviert werden und hielt anschließend für jeweils vier Minuten an. Allzu viele Überholmanöver spielten sich in der Dreiviertelstunde jedoch auch im Attack-Mode nicht ab.
Viele Fahrer brechen Rennen vorzeitig ab
Erwähnenswert war beim Testrennen vor allem, dass insgesamt 21 Fahrer vorzeitig an die Box zurückfuhren - wohl um im Anschluss weniger Testzeit opfern zu müssen. Denn nach dem Lauf mussten schließlich die Batterien erst wieder aufgeladen werden. Besonders früh beendeten die Teams Virgin, Audi und Nissan das Rennen. Bis in die letzte Kurve führte Antonio Felix da Costa den Probelauf an, bog dann aber - wie die meisten anderen - in die Boxengasse ab.
Asi suena la @FIAFormulaE
— Circuit Ricardo Tormo (@CircuitValencia) November 29, 2020
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Letztlich wurden nur fünf Fahrer offiziell abgewunken: Nico Müller, Andre Lotterer, Pascal Wehrlein (beide Porsche), Tom Blomqvist und Oliver Turvey (beide Nio). Der inoffizielle Sieg ging somit an den Schweizer Müller im Dragon, hat jedoch keinerlei Aussagekraft.
"Track Limits" am Nachmittag erneut im Fokus
Wenig später begann die (noch) anderthalbstündige reguläre Testsession. Die ersten 30 Minuten waren jedoch keine Autos auf der Strecke, weil die Teams zunächst die Batterien wieder aufladen mussten. Die beiden Nissan-Piloten fuhren schließlich als Erste wieder auf den Kurs.
Team |
Vormittag |
|
|
Audi Sport ABT Schaeffler | 92 Runden | 42 Runden | 134 Runden |
BMW i Andretti | 93 Runden |
95 Runden |
188 Runden |
DS Techeetah | 100 Runden |
104 Runden |
204 Runden |
Envision Virgin Racing | 92 Runden | 34 Runden | 126 Runden |
Dragon Penske Autosport | 75 Runden | 90 Runden | 165 Runden |
Mahindra Racing | 107 Runden | 80 Runden | 187 Runden |
Mercedes-Benz EQ | 91 Runden | 102 Runden | 193 Runden |
Nio 333 | 93 Runden | 101 Runden | 194 Runden |
Nissan e.dams | 68 Runden | 81 Runden | 149 Runden |
Jaguar Racing | 77 Runden | 86 Runden | 163 Runden |
ROKiT Venturi | 109 Runden | 81 Runden | 190 Runden |
TAG Heuer Porsche | 97 Runden | 95 Runden | 192 Runden |
15-Minuten-Strafe für Mercedes
In der letzten Stunde des zweiten Testtags wechselten sich die Fahrer an der Spitze in aller Regelmäßigkeit ab. Das Hauptthema waren aber erneut die "Track Limits": Viele Bestzeiten wurden nachträglich gestrichen, weil die Fahrer die Streckenbegrenzungen missachtet hatten. Unter anderem löschte die Rennleitung eine zwischenzeitliche Rekordrunde von Alex Lynn.
Kurz vor dem Ende konnte der Brite jedoch noch einmal nachlegen und drehte die bislang schnellste Runde des Testwochenendes. Hinter ihm folgen die beiden BMW von Max Günther und Rookie Jake Dennis. Die Top 5 komplettierten Sam Bird und Edo Mortara. Nach dem sogenannten Medientag am Montag geht es Dienstagmorgen um 9 Uhr weiter. Dann startet die letzte Session der Vorsaison-Testfahrten von Valencia, die sich über sechs Stunden erstrecken wird.
>>> zu den kumulierten Ergebnissen des 2. Testtages in Valencia
Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media
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