Formel E: Mega-Angebot von Nissan an Fernando Alonso
Timo Pape
Es ist das wohl wildeste Transfergerücht des gesamten Formel-E-Jahres: Nach Informationen von 'auto motor und sport' soll das neue Formel-E-Team Nissan e.dams dem zweimaligen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ein konkretes Angebot für die kommende fünfte Saison (2018/19) gemacht haben. Die Japaner hätten dem Spanier das aktuell letzte noch vakante Cockpit angeboten - angeblich für ein Jahresgehalt, das sich auf Formel-1-Niveau bewegen soll. Mit Blick auf Alonsos Gehälter der vergangenen Jahre könnte sich die Offerte jenseits der 30 Millionen Euro bewegen, dies ist jedoch reine Spekulation.
Bestätigt haben weder Nissan noch Alonso das vermeintliche Angebot - den Wahrheitsgehalt können wir somit nicht bewerten. Sinn ergäbe es aber durchaus: Nissan steht weniger als einen Monat vor dem Formel-E-Debüt in Saudi-Arabien als einziges Team ohne vollständiges Fahrer-Line-up da. Zwar führt die offizielle Meldeliste der FIA für Saison 5 den Formel-2-Piloten Albon weiterhin als Starter beim Diriyya E-Prix, doch Berichten zufolge soll der Vertrag zwischen dem thailändisch-britischen Jungtalent und Nissan bereits aufgelöst worden sein, nachdem dieser die Vorsaison-Testfahrten in Valencia verlassen hatte, um mit Toro Rosso über ein Formel-1-Cockpit zu verhandeln.
10-Millionen-Angebot eines weiteren Teams
Abgesehen vom berichteten Nissan-Angebot hat Alonso nach unseren Informationen kürzlich noch eine weitere Offerte eines anderen Formel-E-Teams erhalten. Einen Vertrag über 10 Millionen pro Jahr habe der F1-Star jedoch höflich abgelehnt, heißt es.
Dass die Formel E ein großes Interesse daran hat, Alonso in die Serie zu locken, ist längst bekannt. Bereits mehrfach sprach Formel-E-Gründer und -CEO Alejandro Agag von seinem Traum, seinen Landsmann in der Formel E fahren zu sehen. Eigentlich hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet, dass Alonso die Formel E zwar auf dem Radar habe, aber frühstens für die Saison 2019/20 in Betracht ziehen könnte. Möglicherweise haben sich die Vorzeichen durch das Mega-Angebot von Nissan nun umgekehrt.
Was gegen einen zeitnahen Wechsel spricht: Alonso hat bisher keinen Meter im Formel-E-Auto getestet und würde ohne jegliche Streckenvorbereitung in seine erste Saison gehen. Allein um das Energiemanagement der Elektroautos zu verinnerlichen, dauert es laut Sebastien Buemi gut ein halbes Jahr. "Bei Fernando (ginge es) vielleicht schneller. Er lernt ja schnell", ergänzt Buemi. Nichtsdestotrotz ist es wahrscheinlicher, dass Alonso - wenn überhaupt - frühestens Ende 2019 in die Formel E wechselt. Favorit auf das zweite Nissan-Cockpit an Buemis Seite ist somit weiterhin Oliver Rowland, der beim Testen in Valencia für Albon einsprang und zumindest am letzten Testtag noch Erfahrung im neuen Gen2-Auto sammeln konnte.
Was bislang feststeht: Alonso wird im kommenden Jahr 2019 abermals mit McLaren am Indy500 teilnehmen und parallel für Toyota in der WEC starten. Trotzdem wird er zwischenzeitlich viel Zeit haben, um sich mit der Formel E, gewissen Angeboten und dem Jahr 2020 auseinanderzusetzen, in dem Porsche und Mercedes in die Elektroserie kommen. Oder er fährt zwischendurch bereits für Nissan...
Foto: Sergey Savrasov / Spacesuit Media
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