Formel E

Formel-E-Test in Valencia (3/3): Max Günther & BMW gewinnen letzte Session mit Streckenrekord

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Maximilian Günther hat den letzten Tag der Formel-E-Testfahrten 2020 in Valencia mit einem neuen Rundenrekord beendet. Der BMW-Youngster setzte kurz vor dem Ende des sechsstündigen Test-Marathons die Wochenbestzeit von 1:11.760 Minuten auf dem Circuit Ricardo Tormo. Während Sergio Sette Camara und Nico Müller für Dragon überraschend die Plätze 2 und 3 erreichten, krönte sich Nio 333 zum "Rundenkönig" der drei Testtage.

Schon an den vorausgegangenen Tagen verbrachten die Teams zahlreiche Stunden auf der Rennstrecke, weshalb insbesondere der Dienstagvormittag ausgesprochen ereignisarm verlief. Erneut legten die Rennställe ihren Fokus verstärkt auf längere Testprogramme, die sogenannten Longruns. Vor allem Günther (BMW) spulte zahlreiche Runden ab und testete die Strapazierfähigkeit und die Effizienz seines "BMW iFE.21". Allein in der ersten Hälfte des Tests absolvierte er 54 Runden, am Ende kam er auf 80.

Den Rekord für die meisten Runden am letzten Tag konnte Günther allerdings nicht brechen: Rene Rast (Audi) überquerte den Zielstrich insgesamt 98 Mal und damit so oft wie kein anderer Pilot. Rast kam allerdings nicht über Platz 20 hinaus, Lucas di Grassi wurde im zweiten Audi sogar nur 24. und damit Letzter. Ein Grund zur Beunruhigung ist dies allerdings nicht, schließlich gilt die Teststrecke in Valencia als wenig repräsentativ für das tatsächliche Kräfteverhältnis der Formel E. Noch dazu waren die Zeitabstände der besten Runden ausgesprochen eng: Das gesamte Feld lag am Dienstag innerhalb von nur 0,760 Sekunden, im kumulierten Ergebnis aller Tage sogar nur innerhalb von 0,578 Sekunden!

Nio wird "Rundenkönig" von Valencia

Bei den Teams konnte Nio 333 den Titel der "Rundenkönige" erringen. Über alle Tage hinweg spulte der Rennstall um Oliver Turvey und Tom Blomqvist stolze 531 Runden ab - alles in allem mehr als 1.666 Kilometer. Möglich machten dies auch die wenigen Unterbrechungen am letzten Tag: Nach dreieinhalb Stunden musste die Session zum ersten und einzigen Mal mit einer roten Flagge pausiert werden. Auslöser war Sergio Sette Camara, der mit seinem Dragon-Boliden in Kurve 9 ausrollte. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde die Strecke wieder freigegeben und blieb bis zur karierten Flagge "grün".

Sette Camara kehrte nach einer kurzen Reparaturpause ebenfalls zurück auf die Strecke. Der Brasilianer schloss den Test überraschend auf Platz 2 ab - lediglich 0,036 Sekunden hinter Günther. Dritter wurde Nico Müller im zweiten Dragon. Die US-Amerikaner scheinen also zumindest mit Blick auf die schiere Pace, also im Qualifying-Modus, vorn mitmischen zu können. Die Top 5 von Valencia komplettierten der aktuelle Meister Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) und Mitch Evans (Jaguar).

Übersicht: Die Rundenanzahl der Formel-E-Teams in Valencia

 
Team
 
Tag 1

 
Tag 2

 
Tag 3

 
GESAMT

Audi Sport ABT Schaeffler 146 Runden 134 Runden 166 Runden 446 Runden
BMW i Andretti 149 Runden

188 Runden

156 Runden 493 Runden
DS Techeetah 135 Runden

204 Runden

159 Runden 498 Runden
Envision Virgin Racing 135 Runden 126 Runden 154 Runden 415 Runden
Dragon Penske Autosport 118 Runden 165 Runden 127 Runden 410 Runden
Mahindra Racing 159 Runden 187 Runden 180 Runden 526 Runden
Mercedes-Benz EQ 98 Runden 193 Runden 154 Runden 445 Runden
Nio 333 157 Runden 194 Runden 180 Runden 531 Runden
Nissan e.dams 122 Runden 149 Runden 116 Runden 387 Runden
Jaguar Racing 91 Runden 163 Runden 131 Runden 385 Runden
ROKiT Venturi 140 Runden 190 Runden 153 Runden 513 Runden
TAG Heuer Porsche 137 Runden 192 Runden 152 Runden 481 Runden

Vandoorne reist direkt nach Bahrain

Für Mercedes sammelten Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne auch am Dienstag zahlreiche Kilometer. Vor allem der Belgier war für die "Silberpfeile" fleißig: Er kam am Dienstag auf insgesamt 78 Runden und beendete den Test auf Platz 18. Viel Zeit zum Erholen dürfte ihm in den nächsten Tagen allerdings nicht bleiben. Direkt im Anschluss an den Formel-E-Test wird Vandoorne nach Bahrain reisen, um dort seine Ersatzfahrer-Rolle bei Mercedes wahrzunehmen.

Vandoorne wird derzeit als heißer Ersatzkandidat für Lewis Hamilton gehandelt, der wegen einer Infektion mit dem Coronavirus nicht beim Sakhir Grand Prix am kommenden Wochenende antreten darf. Ob der Formel-E-Vizemeister 2020 tatsächlich sein F1-Comeback geben wird, ist derzeit allerdings noch unklar.

Für die Teams der Formel E beginnen indes die Aufräumarbeiten in Valencia. Schon in der nächsten Woche soll die Fracht für den Transport nach Chile verladen werden. Dort finden am 16. und 17. Januar 2021 die ersten zwei Läufe der neuen Formel-E-Saison statt.

>>> zu den kumulierten Ergebnissen der Testwoche in Valencia

Titelfoto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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