Formel E: Vergne Schnellster im 2. Training von Santiago, Unfall von Prost
Tobias Bluhm

Jean-Eric Vergne ist zurück! Der Franzose in Techeetah-Diensten drehte in 1:16.662 Minuten die schnellste Runde im 2. Freien Training von Santiago. Alex Lynn (Virgin) war nach einer schnellen Runde nur drei Hundertstelsekunden langsamer als der Franzose, setzte seine Runde allerdings nur im 180-kW-Rennmodus. Den größten Aufreger der Session lieferte Nico Prost, der seinen e.dams-Renner in den Schlussminuten in die Mauer setzte. Bester Deutscher wurde Nick Heidfeld (Mahindra) auf Rang vier.
Anders als das 1. Freie Training am Morgen verlief die Session größtenteils ruhig. Die Teams nutzten die Zeit hauptsächlich für die Berechnung des Energieverbrauchs für das Rennen und reihten zahlreiche Long-Run-Runden aneinander. Rundenkönig wurde Felix Rosenqvist (17), der hinter Mitch Evans (Jaguar) und seinem Teamkollegen Heidfeld die Top 5 abrundete. Auch Maro Engel (Venturi, 18.) umrundete den 2,46 Kilometer langen Kurs 17-mal.
Sam Bird, der das 1. Freie Training noch für sich entscheiden konnte, kam nicht über einen sechsten Platz hinaus. Der Brite war jedoch noch immer einige Zehntelsekunden schneller als das Audi-Duo Abt/di Grassi, das nur die Plätze acht und zehn erreichen konnte. Zwischen ihnen rangierte Sebastien Buemi (e.dams), Edoardo Mortara platzierte seinen Venturi am Ende auf Platz sieben.
Prost-Unfall in hektischer Schlussphase
Nach zwei Drehern von Nelson Piquet jr. (Jaguar) und einigen Verbremsern sorgte Nico Prost in einer hektischen Schlussphase zweifelsohne für den größten Aufreger der Session. Nachdem zuvor bereits Turvey, Abt, Filippi, Piquet, Bird, Blomqvist und Evans ihre E-Motoren in den 200-kW-Qualifying-Modus schalteten, versuchte sich wenige Minuten vor Schluss auch der Franzose an der höchsten Leistungseinstellung.
Nach einer durchschnittlichen Runde endeten Prosts Ambitionen jedoch in der TECPRO-Barriere in Kurve 7. Der 36-Jährige verlor die Kontrolle über seinen Renner abseits der Rennlinie und schlug quasi frontal in die Mauer ein. Vor dem Qualifying, das um 16 Uhr startet, müssen die Mechaniker des Franzosen also noch einige Reparaturarbeit leisten.
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— RENAULT e.dams (@RENAULTedams) 3. Februar 2018
Big shame as @nico_prost was in a quick one. @Sebastien_buemi finishes P9 in 1:19.274. pic.twitter.com/ZyXqYx5j0c
Ärgerlich war der Prost-Crash auch für Mitch Evans. Der Neuseeländer setzte zuvor im ersten Streckenabschnitt eine absolute Bestzeit, musste seine Runde durch die rote Flagge, die der Prost-Crash auslöste, jedoch abbrechen. Die Session wurde nach dem Unfall nicht mehr neu gestartet.
Während viele Fahrer durch den vorzeitigen Abbruch beider Trainings noch keine Erfahrungen mit dem Verhalten des Autos im 200-kW-Qualifying-Modus machen konnten, sorgen sich erste Teams außerdem um den Rennstart. Schließlich musste auch das obligatorische Start-Training, das bislang immer in Anschluss an die Trainings abgehalten wurde, durch die roten Flaggen im 1. und 2. Freien Training abgesagt werden.
Die Highlights des 2. Freien Trainings von Santiago
Highlights from second practice in Santiago! #SantiagoEPrix pic.twitter.com/B11RXOn0GT
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) 3. Februar 2018
Für das Qualifying könnte die Ausgangslage damit kaum spannender sein. Die Einzelleistungen der Teams sind gut durchmischt, was eine genaue Prognose des Ausgangs der Qualifikation nahezu unmöglich macht. Virgin präsentierte sich den gesamten Vormittag lang stark, aber auch Techeetah scheint wieder ganz vorn dabei zu sein. Währenddessen rangierten Audi und Renault e.dams in den Trainings nur im Mittelfeld. Spannung ist vorprogrammiert!
Die Qualifikation in Santiago beginnt um 16 Uhr deutscher Zeit - zu verfolgen bei uns im Formel-E-Live-Ticker.
Foto: Dan Bathie / Spacesuit Media
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