Jerome d'Ambrosio: "Will noch einmal um den Titel kämpfen, bevor ich aufhöre"
Tobias Bluhm
Nach vier Läufen in der Saison 2019/20 rangiert Mahindra Racing in der Formel-E-Teamwertung nur auf dem zehnten Platz. Wenngleich dem indischen Rennstall noch gute Ergebnisse fehlen, zeigt sich Jerome d'Ambrosio optimistisch. Besonders im Qualifying habe das Team in den vergangenen Rennen Potenzial gezeigt.
"Wir haben Zuverlässigkeitsprobleme und müssen noch konstanter werden, aber wir haben definitiv das Potenzial, um in jedem Rennen vorne mitzufahren", zeigt sich der Belgier selbstbewusst. Der britischen Boulevard-Tageszeitung 'Express' erklärt er: "Wenn wir das hinkriegen, können wir sogar in der Meisterschaft ein Wort mitreden."
Dennoch sei es zu früh in der Saison, um über das derzeit noch geplante Finalrennen in London nachzudenken: "Ich bevorzuge es, in einzelnen Schritten zu denken. Der nächste Schritt für uns ist die Konstanz: Wir haben im Qualifying schon oft unsere pure Performance gezeigt, aber im Rennen fehlt uns die Pace", so d'Ambrosio. Doch selbst eine gute Rennpace reiche nicht aus: "In der Formel E ist es einfach schwer, Performance in brauchbare Resultate umzusetzen."
"Wir müssen noch arbeiten, um dorthin zu kommen", sagt der 34-Jährige. "Ich glaube aber fest daran, dass es auch kleine Teams - wenn man alles richtig macht - in der Formel E mit den großen Herstellern aufnehmen können. Wir müssen einfach weitermachen und uns dort verbessern, wo es nötig ist."
"Habe noch einige Jahre vor mir"
Im bisherigen Saisonverlauf erreichte d'Ambrosio nur zweimal die Top-10-Ränge. Beim Saisonauftakt in Diriyya wurde er Neunter, in Mexiko erzielte er nach einer eindrucksvollen Aufholjagd aus der letzten Startreihe den zehnten Platz. "Natürlich fährt man Rennen, um zu gewinnen und am Ende die Meisterschaft zu holen. Aber darauf fokussiert man sich nicht. Man gibt einfach immer nur sein Bestes, mehr kann man nicht machen. Sich jetzt um die Meisterschaft zu sorgen, ist zwecklos."
Trotz der fehlenden Ergebnisse macht sich der Mahindra-Pilot keine Sorgen um seine Zukunft: "Ich habe keine Pläne nach der Formel E und bin sehr glücklich in meiner aktuellen Situation. Ich bin jetzt 34 und glaube, dass ich noch einige Jahre vor mir habe. Ich will definitiv noch einmal um den Titel kämpfen können, bevor ich aufhören muss."
Ob er dieses Ziel in diesem Jahr erreichen wird, ist ungewiss. Die Formel-E-Saison liegt durch die COVID-19-Pandemie bis mindestens Ende Juni auf Eis. Ab Juli könnte die Saison um wenige Veranstaltungen - etwa auf permanenten Rennstrecken - aufgestockt werden und bis September verlängert werden.
Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media
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