Mexiko: Daniel Abt resümiert turbulenten Renntag, Lucas di Grassi hadert mit Audi-Pace
Timo Pape
Nach drei Mexiko-Siegen in Folge musste sich Audi Sport ABT Schaeffler beim vierten Saisonlauf der Formel E am Samstag mit Platz 6 für Lucas di Grassi begnügen. Teamkollege Daniel Abt erlitt einen schweren Trainingsunfall mit anschließendem Krankenhausaufenthalt, ging wenig später aber trotzdem an den Start. Nach einem späten Dreher gab er jedoch endgültig auf.
2018 hatte Abt im Autodromo Hermanos Rodriguez noch seinen ersten Sieg in der Formel E gefeiert und sich daraufhin ein Tattoo stechen lassen. Diesmal schien der Renntag für den Deutschen schon um 8 Uhr morgens beendet: Wegen eines technischen Problems prallte Abt im 1. Freien Training in der Auslaufzone von Kurve 9 in die Streckenbegrenzung. "Das war der heftigste Aufprall meiner Karriere", sagte Abt, der vorsorglich per Hubschrauber zu Untersuchungen in ein Krankenhaus geflogen wurde. Glücklicherweise kehrte er wenige Stunden später unverletzt an die Rennstrecke zurück - um am Rennen teilzunehmen.
"Ich bin froh, dass die Autos so sicher sind und ich den heutigen Tag relativ unbeschadet überstanden habe", erklärt Abt und lobt: "Es war eine tolle Leistung meiner Crew, das Auto überhaupt wieder rennfertig zu bekommen. Aber natürlich war klar, dass es von fast ganz hinten und praktisch ohne Training ein sehr schwieriges Rennen für mich werden würde. Wir haben es versucht, aber es hat nicht so richtig funktioniert."
.@Daniel_Abt on a very tough day in Mexico. #MexicoCityEPrix #FormelE #FormulaE #ABBFormulaE @FIAFormulaE @audisport pic.twitter.com/W54WWUOYbT
— e-Formel.de (@eFORMELde) February 15, 2020
"Ich habe mich auch nicht richtig wohlgefühlt", führt Abt weiter aus, der sich gut sieben Minuten vor Rennende am Ausgang von Kurve 1 auch noch drehte. Anschließend fuhr er an die Box und stieg aus. "Am Ende habe ich mich dann entschieden, das Rennen aufzugeben, weil ich keine echte Chance mehr auf Punkte hatte", erklärt der Deutsche. "Das war schon sehr enttäuschend. Jetzt geht es darum, bis Marrakesch wieder richtig fit zu werden. Ich fühle mich gerade nicht so optimal und werde ein bisschen an meinem Körper arbeiten müssen."
Lucas di Grassi trotz starker Aufholjagd "nicht 100 Prozent glücklich"
Teamkollege di Grassi lieferte - wie so oft - nach einer schwachen Qualifikation ein umso stärkeres Rennen ab. Der Brasilianer kämpfte sich vom 15. Startplatz bis auf Rang 6 nach vorn und nahm wichtige Zähler aus Mexiko mit. Damit verteidigte er seinen fünften Platz in der Fahrerwertung der Formel E. "Das war ein hartes Rennen", sagt di Grassi. "Obwohl wir gute Punkte gesammelt haben, bin ich nicht 100 Prozent glücklich. Wir waren im Rennen nicht schnell genug, um noch weiter nach vorne zu kommen. Wir müssen hart arbeiten, um im Qualifying, aber auch im Rennen stärker zu werden."
Audi-Teamchef Allan McNish resümiert einen "turbulenten Tag" für die Mannschaft aus Ingolstadt wie folgt: "Für Daniel begann er mit dem Unfall auf eine denkbar schlechte Art und Weise und für Lucas mit dem schwierigen Qualifying auch nicht besonders gut. Aber wir haben uns noch wichtige Punkte erkämpft. Dass Lucas von Startplatz 15 auf Rang 6 nach vorn gekommen ist, hält ihn im Titelkampf. Dass Daniel überhaupt starten konnte, war eine tolle Teamleistung."
"Es war kein einfacher Tag für uns, aber wir fokussieren uns schon jetzt voll auf das nächste Rennen in Marrakesch", zeigt sich McNish kämpferisch. Der nächste Saisonlauf in Marokko startet am 29. Februar in weniger als zwei Wochen.
Foto: Kenneth Midgett / Spacesuit Media
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben