Formel E

Mortara vor Berlin-Finale zuversichtlich: "Warte noch auf ein richtiges Saison-Highlight"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Wenn die Formel E am 5. August in Berlin aus ihrer Corona-Zwangspause zurückkehrt, steht für die Teams und Fahrer eine Menge auf dem Spiel. Immerhin können sich die Piloten beim Sechsfach-Finale an der Spree bis zu 180 Meisterschaftspunkte sichern. Edoardo Mortara ist dank zwei Top-5-Platzierungen in der ersten Saisonhälfte zuversichtlich für die letzten E-Prix der Saison. Hohe Erwartungen an sein Team möchte er vorerst aber nicht stellen.

Der Schweizer schaffte es beim Auftakt-Wochenende in Saudi-Arabien zweimal in die Punkteränge der Top 10, im zweiten Lauf verpasste er mit einem vierten Platz das Podium nur knapp. Beim Marrakesch E-Prix, dem letzten Rennen vor der zwischenzeitlichen Saison-Suspendierung, wurde er Fünfter. Dank eines weiteren Punkte-Ergebnisses in Mexiko-Stadt liegt er in der Fahrerwertung derzeit auf Rang 7. Damit ist er sogar noch vor den vermeintlichen Topfahrern Jean-Eric Vergne, Sebastien Buemi und Sam Bird platziert.

"Für mich gibt es keinen zusätzlichen Druck", erklärt Mortara in einem Interview auf der offiziellen Webseite der FIA Formula E. Für das Berlin-Finale zeigt er sich zuversichtlich: "Eine gute Position in der Meisterschaft kann man nur mit einem starken Paket aus Team, Auto und Fahrer erreichen. Ich will einfach gute Leistungen zeigen, und dann sehen wir, was daraus wird."

Vorbereitung wichtiger denn je: "Schlicht zu wenig Zeit zwischen den Rennen"

Vor dem Formel-E-Saisonfinale sei Vorbereitung wichtiger denn je. "Je mehr man das macht, desto weniger Probleme bekommt man", meint Mortara. "Weil es in kurzer Zeit sehr viele Rennen gibt, werden die Ingenieure und Mechaniker vor großen Herausforderungen stehen, zum Beispiel bei kurzfristigen Anpassungen. Vor allem dann, wenn es Unfälle oder mechanische Probleme gibt. Aber das ist für alle das Gleiche. Wir müssen die Probleme einfach nur schnell identifizieren und unmittelbare Lösungen finden, weil es (für größere Änderungen) schlicht zu wenig Zeit zwischen den Rennen gibt."

Die Vorbereitungsmöglichkeiten seines Venturi-Teams sind jedoch auf die Arbeit im Simulator begrenzt. Da der Rennstall in diesem Jahr erstmals als Kundenteam Antriebe von einem anderen Hersteller (Mercedes) bezieht, können die Monegassen keine eigenen Testtage einsetzen, um Abläufe einzustudieren oder die Systeme zu überprüfen. In Spanien absolvierte der Rennstall kürzlich dennoch einen Filmtag, bei dem das Team maximal 50 Kilometer zurücklegen durfte.

"Erhoffe mir Punkte in jedem der 6 Rennen"

Die Erwartungen schraubt Mortara daher bewusst nach unten: "Ich erhoffe mir in jedem der sechs Rennen Punkte. Das sollte immer das Ziel sein, abhängig von der Meisterschaftssituation und unserem Qualifying-Ergebnis. Eventuell gibt es ja aber auch Möglichkeiten für noch bessere Ergebnisse. Noch warte ich auf ein richtiges Saison-Highlight, vielleicht klappt es ja in Berlin!"

Die Formel E trägt zwischen dem 5. und 13. August insgesamt sechs Rennen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof aus. Antonio Felix da Costa reist als Meisterschaftsführender nach Deutschland, die Teamwertung führt DS Techeetah an. Venturi liegt derzeit vor Porsche, Mahindra, Dragon und Nio auf Platz 8 im Gesamtstand der Teams.

Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media

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