Formel E

Nach Mahindra-Test in Marrakesch: Pipo Derani "interessiert" an Formel-E-Cockpit

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nach seinem zweiten Test im Formel-E-Fahrzeug von Mahindra kann sich Pipo Derani vorstellen, sich der Elektroserie eines Tages auch langfristig zu verschreiben. Der dreifache Sieger des 12-Stunden-Rennens von Sebring steht Vertragsangeboten offen gegenüber, wie er exklusiv bei 'e-Formel.de' erklärt. Dennoch sei es zu früh, um über konkrete Verhandlungen nachzudenken.

Schon 2018 testete Derani im Rahmen eines privaten Herstellertests für das indische Formel-E-Team Mahindra Racing. "Das war im August 2018. Ich war wohl einer der ersten Fahrer, die im Gen2 von Mahindra testen durften", verrät der Brasilianer uns gegenüber. "Es hat mir wirklich Spaß gemacht - auch, weil es sich ganz anders als die Prototypen anfühlte, die ich sonst fahre. Das Fahrverhalten ist trotzdem vergleichbar, denn die Technik, die ich zum Energiesparen nutzen muss, brauche ich zum Beispiel auch beim Benzinsparen in den Prototypen."

Sein Fazit nach dem Rookie-Test in Marrakesch am 1. März dieses Jahres fällt positiv aus: "Ich bin sehr dankbar, dass Dilbagh (Gill, Teamchef von Mahindra) mir die Möglichkeit gegeben hat, nachdem wir in den letzten Monaten in Kontakt geblieben waren. Wir haben einige Dinge ausprobiert und versucht, die Software zu verbessern."

Mahindra arbeitet Performance-Rückstand auf

Im Rookie-Test widmete sich Mahindra insbesondere dem Performance-Rückstand aus den vorausgegangenen Rennen. Das Team rangiert nach den ersten vier Saisonläufen mit einem nur bedingt konkurrenzfähigen Fahrzeug auf Position 10 von 12 in der Teamwertung. "Nach einer Eingewöhnung in den ersten zehn Runden ging es darum, die Fehler aus den vergangenen Rennen zu simulieren und zu erforschen, was wir besser machen können", erklärt Testfahrer Derani.

Einen Vollzeit-Einsatz in der Formel E möchte der 25-Jährige nicht ausschließen: "Ich schaue mich zwar nicht aktiv nach einem Sitz in der Serie um - dazu ist es noch viel zu früh. Aber ich bin auf jeden Fall offen und interessiert an möglichen Verhandlungen."

Simulator-Rolle als erster Schritt?

Auf dem Weg in die Formel E zieht Derani auch eine Rolle als Simulator- und Entwicklungsfahrer in Betracht. "Darüber kann man durchaus nachdenken", sagt er, "gerade weil Simulatoren inzwischen sehr bedeutsam für die Vorbereitung der Teams sind. Ich kenne das aus der IMSA-Serie. Sehr gern würde ich Mahindra auch im Simulator helfen. Aber wie gesagt: Momentan sind wir noch weit davon entfernt, über Konkretes zu reden." Neben dem langjährigen Simulator-Fahrer Sam Dejonghe übernimmt seit Kurzem auch der erfahrene eSports-Pilot Rudy van Buren Teile der Rennvorbereitung von Mahindra.

Nach dem Rookie-Test in Marrakesch wurden die Fahrzeuge der Formel-E-Teams zur zentralen Lagerung ins spanische Valencia transportiert, um etwaigen Reise-Restriktionen durch die Coronavirus-Pandemie aus dem Weg zu gehen. Seit dem Saisonstart vor rund vier Monaten hatten die Rennställe in der Elektroserie somit keine Gelegenheit, die Fahrzeuge in den eigenen Werken zu inspizieren. Das Virus ist zudem der Grund für die derzeitige Unterbrechung der Saison: Bis mindestens Mitte Mai wird kein Formel-E-Rennen stattfinden. Nach aktuellem Stand ist daher der Berlin E-Prix am 21. Juni der nächste Meisterschaftslauf im Kalender.

Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media

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