Formel E

Neue Zahlen: Jaguar investierte 15 Millionen Euro in 1. Formel-E-Jahr

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Auch wenn die erste Formel-E-Saison von Jaguar mit gerade einmal 27 Punkten und dem letzten Meisterschaftsplatz auf der Strecke nicht unbedingt erfolgreich lief, zahlt sich das finanzielle Engagement in der elektrischen Rennserie für den britischen Rennstall bereits nach dem ersten Elektro-Jahr aus. Das legen neue Zahlen des 'London Evening Standard' nahe. Nach einem ursprünglichen Investment von rund 15 Millionen Euro schrieb das Team um Teamchef James Barclay zur Halbzeit der abgelaufenen Saison bereits erste "schwarze Zahlen", heißt es im Bericht.

Das Investment von Jaguar Land Rover von umgerechnet 14,7 Millionen Euro konnte, so die Tageszeitung, bereits im Februar dieses Jahres mit Einnahmen von 15,8 Millionen Euro beglichen werden. Teil dieser Einnahmen sind unter anderem etwas mehr als eine Million Euro aus dem Sponsorenvertrag mit Hauptsponsor Panasonic und dem Sitzhersteller Lear.

Zum Vergleich: DS lässt sich den Titelsponsorenvertrag mit Virgin Racing stolze 5,3 Millionen Euro kosten. Während nicht bekannt ist, wie viel Virgin für den Antrieb des französischen Konstrukteurs zahlt (was die überraschend hohe Summe relativieren könnte), kommt Panasonic damit offenbar vergleichsweise billig davon.

Abzüglich einiger sonstiger Ausgaben erzielte Jaguar Racing zum Zeitpunkt der Rechnungsausstellung einen schmalen Gewinn von umgerechnet 450.000 Euro. Das war jedoch bereits im März - "14 Monate nach Gründung des Teams" und mehrere Monate vor dem Saisonfinale im Juli. In den Sommermonaten, in denen Jaguar alle Punkte des Jahres sammelte, dürfte der Umsatz des Teams weiter gestiegen sein.

Jaguar befinde sich derzeit auf einem guten Kurs. Die Kosten entsprechen "allen Erwartungen der Führungsetage", heißt es laut einem Angestellten des Teams.

Unabhängig davon, wie viel das englische Rennteam aus Coventry bisher tatsächlich eingenommen hat, unterstreichen die geleakten Zahlen abermals die Wirtschaftlichkeit für die Teilnehmer der Formel E. Schließlich entspricht Jaguars 15-Millionen-Investment in das Rennteam nur einem Bruchteil der Kosten, die für ein Formel-1-Team nötig gewesen wären. Dort verfügen zahlreiche Teams alljährlich teilweise über ein weit höheres Budget als 230 Millionen Euro.

In der anstehenden Formel-E-Saison 2017/18 werden die Ausgaben für Jaguar dadurch trotzdem nicht geringer: Neuzugang Nelson Piquet jr., seines Zeichens Formel-E-Meister 2015, erhält sehr wahrscheinlich ein deutlich höheres Gehalt als Adam Carroll, der das Team im Sommer verlassen musste. Und auch die Vorbereitungen auf die Jaguar iPACE eTrophy, der ersten Formel-E-Support-Serie ab Ende 2018, kosten den Konstrukteur aller Voraussicht nach mehrere Millionen Euro.

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