Formel E

Nio 333 erwägt Verpflichtung von Daniel Abt oder Nelson Piquet jr. für Berlin-Rennen

Timo Pape

Timo Pape

So schnell könnte es gehen: Nio 333 plant für das sechsfache Formel-E-Gastspiel in Berlin Anfang August einen Fahrerwechsel. Nach unseren Informationen könnte der ehemalige Audi-Fahrer Daniel Abt dabei sein Comeback in der Elektroserie geben und das Cockpit von Ma Qing Hua übernehmen. Mit dem ehemaligen Champion Nelson Piquet jr. hat er laut 'The Race' jedoch einen starken Konkurrenten.

Bislang hat Nio die Gerüchte zum Fahrertausch nicht bestätigt. Auch Abt reagierte auf eine Anfrage von 'e-Formel.de' nicht. Allerdings enthüllte der Deutsche kürzlich in seinem Twitch-Stream, dass ihm ein Vertrag zur Unterschrift vorliege, den er annehmen wolle. Worum es sich dabei genau handelte, ließ er offen. Er wolle aber schon in Kürze darüber berichten, so Abt. Der 28-Jährige hatte sein Audi-Cockpit erst vor einigen Wochen durch den viel diskutierten Race-at-Home-Skandal verloren. Eine Rückkehr in die Formel E schien eher unrealistisch, nun ist sie im Bereich des Möglichen.

Die Option, den erfolglosen Ma zu ersetzen, diskutierte das chinesische Team schon seit dem Marrakesch E-Prix Ende Februar. Abt wäre für Nio eine logische Wahl mit Blick auf die Restsaison: Der Deutsche zeigte bei seinem Heimrennen in Berlin stets starke Leistungen und lieferte 2018 in Tempelhof den bislang einzigen "Clean Sweep" der Formel-E-Geschichte - Sieg, Pole-Position, schnellste Rennrunde und jede Runde angeführt. In sechs Rennen könnte er womöglich das Maximum aus einer enttäuschenden Saison für Nio herausholen.

Starke Konkurrenz, doch sportliche Argumente sprechen für Abt

Abt hat jedoch starke Konkurrenz. Denn der Brasilianer Nelson Piquet jr. soll ebenfalls in fortgeschrittenen Verhandlungen mit seinem ehemaligen Rennstall stecken, für den der erste Formel-E-Meister von 2014 bis 2017 an den Start ging. Piquet fuhr anschließend für anderthalb Saison in Diensten von Jaguar, musste das Team aber nach dem Sanya E-Prix 2019 wegen ausbleibender Erfolge verlassen. Der 34-Jährige hat noch immer gute Verbindungen zum Nio-Team.

Gleiches gilt für Tom Dillmann, der in Saison 5 zum Stammpersonal zählte und ebenfalls eine kleine Außenseiterchance auf das Ma-Cockpit haben soll.

Die sportlichen Aspekte sprächen allerdings am ehesten für Daniel Abt - nicht nur wegen der Strecke in Berlin-Tempelhof. Der Kemptener hat bislang jedes einzelne Rennen der Formel-E-Historie bestritten und bringt somit ein Maximum an Erfahrung im Gen2-Auto mit. Piquet bestritt nur sechs Rennen im "Bat-Mobil" und holte dabei gerade einmal einen Zähler. Hinzu käme die Publicity im deutschsprachigen Raum, die Abt über seine Social-Media-Kanäle mitbrächte.

Wer auch immer das Cockpit von Ma erben würde - gute Ergebnisse in Berlin zu erzielen, wird eine echte Herausforderung. Schließlich hat Nio das schlechteste Auto im Feld und konnte in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt holen. Zudem wartet mit Oliver Turvey ein enorm starker Teamkollege, den es zu schlagen gilt. Die Trennung von Ma soll Nio bereits am Dienstag bekannt geben. Eine Entscheidung dürfte gegen Mitte/Ende dieser Woche fallen und kommuniziert werden.

Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media

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