Formel E

Nissan e.dams gräbt unter anderem an Turvey, Dillmann & Duval bei NIO-Test

Timo Pape

Timo Pape

Das Fahrerkarussell der Formel E dreht sich munter weiter. Noch weniger als 100 Tage bis zum Start in die fünfte Saison, und die meisten Stammplätze bei den elf Teams sind noch vakant. Während bei HWA die Chancen für Pascal Wehrlein steigen, ist beim neuen Team Nissan e.dams noch alles offen. Nico Prost hinterlässt in jedem Fall einen freien Platz, den Nissan wohl gern mit einem (japanischen) Fahrer aus den eigenen Reihen ausfüllen würde. Und selbst Sebastien Buemi steht noch auf der Kippe.

"Die Gespräche dauern noch an", bestätigt Teamchef Jean-Paul Driot mit Blick auf Buemi gegenüber 'Motorsport.com'. Könnte es für den Champion der zweiten Formel-E-Saison womöglich zurück in die "Königsklasse" gehen? Erst am Mittwoch twitterte sein altes Team Toro Rosso "Ciao Seb" und zeigte ein Bild von "unserem Reservefahrer" Buemi bei einer Sitzanpassung im Toro Rosso - eigentlich eher ungewöhnlich während einer Saison. Durchaus vorstellbar, dass Buemi nach dem Abgang von Pierre Gasly zu Red Bull und den mäßigen Leistungen von Brendon Hartley in die Formel 1 zurückkehrt.

Wie dem auch sei - Nissan e.dams sucht mindestens einen neuen Piloten für die kommende Formel-E-Saison. "Wir haben uns quasi jeden möglichen Fahrer angeschaut, von dem wir glauben, dass er den Job erledigen könnte. Wir haben mit einigen Fahrern gesprochen, auch über deren Verträge", erklärt Driot. Die Entscheidung liege allerdings nicht nur in den Händen von e.dams, sondern ebenso in denen des neuen Partners Nissan. "Es braucht also ein bisschen mehr Zeit."

Lange dürfte es allerdings nicht mehr dauern, bis wir das finale Line-up von Nissan e.dams kennen. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen. Das werden wir Ende September tun", verrät Driot. Dann wolle man in einem Zug gleich beide Piloten vorstellen.

Ein möglicher Kandidat für Nissan e.dams hat eigentlich noch einen laufenden Vertrag bei der Konkurrenz: "Wir haben mit Oliver Turvey gesprochen, und - ja - wir sprechen noch immer mit ihm", bestätigt Driot. Unbestritten ist Turvey einer der Topfahrer der Formel E, doch eigentlich steht der Brite auch weiterhin bei NIO unter Vertrag. Zudem hat er das neue Auto aufgrund seiner Handverletzung aus New York bisher kaum testen können.

Sollte Turvey NIO tatsächlich verlassen, müssten die Chinesen eine nicht zu unterschätzende Lücke schließen. Womöglich auch deshalb lud das Team im vergangenen Monat neben Oliver Rowland auch noch die Formel-E-Veteranen Tom Dillmann und Loic Duval zum Testen nach Spanien ein. Nach Informationen von 'e-racing365' hat Dillmann einige Runden im neuen Gen2-Auto absolviert, während die Streckenzeit von Duval durch unvorhergesehene Schwierigkeiten beeinträchtigt worden sei. Der ehemalige Dragon-Fahrer könnte daher noch eine weitere Chance von NIO erhalten.

Trotz alledem scheint es nach wie vor am realistischsten, dass NIO mit demselben Line-up wie im vergangenen Jahr in die fünfte Saison geht. Filippi, der nach Informationen von 'e-Formel.de' ohnehin noch einen gültigen Vertrag hat, absolvierte den Löwenanteil der Testarbeit mit dem neuen Auto. Und Turvey wird NIO nur ungern ziehen lassen. Wahrscheinlicher ist aktuell, dass NIO zunächst seine zweite Reihe aus Test- und Entwicklungsfahrern aufstocken will, zu denen schon Ma Qing Hua und Harry Tincknell zählen.

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