Formel E

Pascal Wehrlein: "Formel E hat vielleicht das stärkste Fahrerfeld im gesamten Motorsport"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Wettbewerbsfähigkeit des Formel-E-Fahrerfeldes bei den Testfahrten in Valencia hat bei Mahindra-Pilot und Serien-Neuling Pascal Wehrlein einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er zeigt sich überrascht ob des hohen fahrerischen Niveaus in der Elektrorennserie. Dabei kannte er mehrere der anderen Piloten bereits aus der Formel 1 und aus Nachwuchskategorien wie der Formel 3.

"Ich denke, dass das durchschnittliche Level der Fahrer offensichtlich äußerst hoch ist", sagt Wehrlein bei 'e-racing365'.
"Wenn man sich die Meldeliste der Formel E anguckt, ist das schon erstaunlich - da sind so viele gute Fahrer, das ist echt hervorragend. Du willst dich mit den besten Fahrern messen. Ich denke, die Formel E hat vielleicht das stärkste Fahrerfeld im gesamten Motorsport."

Auf seine Ambitionen in der elektrischen Rennserie angesprochen, sagt der 24-Jährige: "Ich hoffe zuerst darauf, konkurrenzfähig zu sein und dann gegen andere gute Fahrer anzutreten. Als Fahrer kann man hier immer noch einen großen Unterschied machen. Man kann ein Team mit dem Setup und den zur Verfügung stehenden Werkzeugen in eine bestimmte Richtung lenken. Das ist gut, daher mag ich diese Herausforderung. In diesem Punkt unterscheidet sie (die Formel E) sich sehr von der Formel 1."

"Wir haben in Valencia einige Probleme gehabt, was etwas unglücklich war, da wir einen halben Tag auf der Strecke verloren haben", blickt Wehrlein zurück. "Ich lerne aber immer noch sehr viel und verstehe jetzt auch die technischen und sportlichen Aspekte.

Der Deutsche will sich nichtsdestotrotz nicht ausschließlich auf die Formel E beschränken, sondern plant ein zweites Rennengagement für das Jahr 2019. Bis zum Ende des Jahres läuft jedoch noch sein Vertrag mit Mercedes, sodass weitere Details wohl erst im Frühjahr bekanntgegeben werden.

"Momentan bin ich mir ziemlich sicher, dass ich auch noch etwas anderes tun werde", so Wehrlein über seine Zukunftspläne. "Die Saison ist im Juli bereits vorbei, dann ist immer noch eine ganze Menge Zeit im Jahr übrig, um sich andere Dinge anzusehen." Wehrlein machte jedoch deutlich, dass er dabei kein Engagement in der WEC plane.

Gerüchteweise könnte Wehrlein trotz seines Wechsels in die Formel E der DTM erhalten bleiben. Durch den Einstieg von Aston Martin und die Wiedereinführung von Kundenteams könnte sich hier die Chance auf ein Cockpit bieten, außerdem gibt es keine Überschneidungen zwischen den Rennkalendern von DTM und Formel E. Zudem soll es laut Informationen von 'Auto Bild' Bestrebungen von Ferrari geben, Wehrlein als Simulatorpilot nach Italien zu lotsen. Interesse an einem Engagement in der US-amerikanischen IndyCar-Serie hatte er bereits in der Vergangenheit gezeigt.

Pascal Wehrlein gehört zweifelsohne zu den talentiertesten deutschen Nachwuchsrennfahrern. Nachdem er in der Formel 3 überzeugt hatte, stieg er als Mercedes-Werksfahrer in die DTM ein, wo er 2015 als jüngster Fahrer der Geschichte die Meisterschaft gewann. Anschließend stieg er dank der Förderung von Mercedes in die Formel 1 auf, wo er zunächst bei Manor und anschließend bei Sauber gute Leistungen zeigte.

Mercedes gelang es in der Folge jedoch nicht, ihm weiterhin ein Renncockpit in der Formel 1 zur Verfügung zu stellen. Wehrlein wechselte als Test- und Simulatorpilot in die zweite Reihe und fuhr wieder in der DTM, gab dann aber im September bekannt, seinen Vertrag mit Mercedes nicht zu verlängern. Nachdem er bei privaten Testfahrten des Mahindra-Teams offensichtlich überzeugt hatte, stellte ihn das indische Team im Vorfeld der Testfahrten von Valencia als neuen Stammpiloten vor. Zu seinem Formel-E-Debüt kommt Wehrlein allerdings erst im Januar in Marrakesch - Felix Rosenqvist übernimmt für ihn den Saisonauftakt in Diriyya am 15. Dezember.

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