Formel E

Porsche: Möglicher Formel-E-Einstieg in 2018 rückt näher

Timo Pape

Timo Pape

Der deutsche Automobilhersteller Porsche könnte bereits zur fünften Saison, also gegen Ende 2018, mit einem eigenen Team in die Formel E einsteigen. Dass die Stuttgarter die Elektroserie auf dem Radar haben, ist seit langem bekannt. Im Rahmen des Monaco ePrix Mitte Mai hat es nun allerdings ein erstes Treffen zwischen Formel-E-Boss Alejandro Agag und einer hochkarätigen Porsche-Delegation gegeben: Porsche-CEO Oliver Blume, Vorstandsmitglied Michael Steiner und Andreas Seidl, Teamchef den aktuellen Le-Mans-Projekts, ließen sich das Potenzial der Formel E erklären. Am vergangenen Wochenende reisten anschließend weitere Porsche-Vertreter nach Berlin, um über einen möglichen Einstieg in Saison fünf zu diskutieren.

"Wir hatten eine Einladung von Alejandro Agag (nach Monaco), um einen ersten Eindruck von der Formel E zu gewinnen", sagt Seidl gegenüber 'Motorsport.com'. Der LMP-Chef Seidl nennt die Formel E eine "interessante" Rennserie, "obwohl es bisher möglicherweise noch nicht genügend technologische Freiheiten gibt." Damit meint er, dass die Hersteller in der Formel E bislang lediglich den Antriebsstrang entwickeln dürfen. Das Chassis ist und bleibt (vorerst) Einheitsware, und auch die Batterie-Entwicklung liegt bis auf Weiteres bei einem einzigen Hersteller. Schon Ferrari hatte die geringen Entwicklungsmöglichkeiten für einen Hersteller in der Formel E kritisiert...

Porsche hatte sich bereits im vergangenen Jahr um die Rolle des Batterieausrüsters in der Formel E ab Saison fünf bemüht. Letztlich machte McLaren Applied Technologies seinerzeit das Rennen. Die Briten lösen in Zusammenarbeit mit Lucid Motors und LG gegen Ende 2018 den bisherigen Batteriehersteller Williams Advanced Engineering ab und stellen künftig den 54 kWh starken Einheitsakku der Formel E. Dieser soll den bislang obligatorischen Autowechsel zur Rennmitte abschaffen.

Dass Porsche schon seit langer Zeit Interesse an der Formel E hegt, hatte Motorsportchef Frank-Steffen Walliser schon Ende 2015 gegenüber 'e-Formel.de' bestätigt: "Der Sport geht - anders als andere Serien - direkt zu den Kunden, weshalb sich im Moment wohl jeder die Formel E anschaut - Porsche natürlich auch. Wir wollen, wenn wir in eine Motorsportkategorie einsteigen, auch (...) von Titeln sprechen. Wenn wir einsteigen sollten, dann werden wir als Werksteam in den Sport kommen." Die Formel E bezeichnete Walliser schon damals als gute "Bühne für Technologie".

Seitdem in den letzten Monaten immer mehr abzusehen war, dass die Formel E voraussichtlich an ihrem Plan festhalten könne, ab Saison fünf eine ganze Renndistanz mit einem Auto durchzuhalten, sollen die Bestrebungen bei Porsche mehr und mehr an Fahrt aufgenommen haben. Zudem berichtet 'Motorsport Aktuell' von Gerüchten, Porsche könnte schon Ende 2017 aus der WEC aussteigen - ähnlich wie Audi im Vorjahr. Seidl sagt zu diesem Thema lediglich, es gebe keinerlei Neuigkeiten. Porsche stehe weiterhin hinter der WEC.

Eine finale Entscheidung, wie es für Porsche im Motorsport weitergeht, soll zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr fallen. Wir sind gespannt und bleiben für euch am Ball.

Foto: Porsche Newsroom

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