Postkarte aus Marrakesch: Die Paddock-Themen vom Formel-E-Samstag
Tobias Wirtz
Mit dem Marrakesch E-Prix ist die Formel E spektakulär in das Jahr 2019 gestartet. Durch einen spektakulären Unfall am Start, eine Kollision der beiden in Führung liegenden BMW-Teamkollegen und einen packenden Finalsprint war nach dem Rennen für jede Menge Kontroverse gesorgt. Unsere e-Formel.de Redakteure Tobias Bluhm und Tobias Wirtz sind für dich an der Strecke gewesen und haben erneut viele interessante Dinge erfahren.
Die interessantesten Erkenntnisse vom Formel-E-Samstag
>>> Die Entscheidung der FIA, Max Verstappen einen seiner zwei verpflichtenden Tage gemeinnütziger Arbeit in Marrakesch absolvieren zu lassen, wurde mit viel Skepsis aufgenommen. "Ich finde, so eine Maßnahme tut der Formel E Unrecht. Es sollte keine Strafe sein, ein Formel-E-Rennen anzusehen. Ich hoffe trotzdem, dass ihm das Rennen gefallen hat und dass er ein bisschen gutes Feedback an seine Kollegen gibt", sagte Sam Bird am Rande der Pressekonferenz.
>>> Nach Pascal Wehrleins (Mahindra) erstem Einsatz in der Formel E reist der Deutsche mit gemischten Gefühlen nach Hause. Rollte er im 1. Freien Training gleich zweimal mit einem Batterie-Problem aus, sorgte im Rennen eine Kollision mit Lucas di Grassi (Audi) für das frühe Aus des Deutschen. Aufgrund von Beschädigungen an der Hinterradaufhängung, den Felgen und an den Reifen gab er das Rennen noch in der ersten Runde auf.
>>> Die bei der Teampräsentation noch sehr übersichtlich gestalteten HWA-Renner füllen sich mit immer mehr Sponsoren. Der neueste Sticker auf der Fahrzeugnase ist von der Firma ITW-Schindler, einem Anbieter von Schulungen im Hochvolt-Bereich mit Sitz in Stuttgart.
>>> DS hat sein elektrisches Konzeptfahrzeug DS X E-Tense für einige Demo-Runden auf die Strecke geschickt. Bereits am Freitag hatte sich Jean-Eric Vergne kurz einmal hinter das Steuer des Wagens setzen dürfen.
>>> Frederic Vasseur war am Samstag im Paddock zu Gast. Der Sauber-F1-Teamchef ist in der Formel E ein Mann der ersten Stunde: Er ist der Chef des Unternehmens Spark Racing Technology, das für die Entwicklung der Formel-E-Boliden der ersten und zweiten Generation verantwortlich zeichnete.
>>> Auch für Boulevard-Fans gab es in Marrakesch Grund zur Freude: Am Rande des Events ließen sich Model Liz Hurley (zwischen 1994 und 2001 Werbegesicht von Estee Lauder), der Schauspieler Justin Theoroux (American Psycho, 3 Engel für Charlie - Volle Power) und der Designer Patrick Cox in Marokko blicken.
>>> Überraschung beim FANBOOST: Zum ersten Mal seit dem Berlin E-Prix 2016 auf der Karl-Marx-Allee bekamen weder Daniel Abt noch Lucas di Grassi die 100 kJ Zusatzenergie von ihren Fans. Stattdessen gewannen beim Voting - wie bereits in Diriyya - Stoffel Vandoorne, Felipe Massa und Antonio Felix da Costa, außerdem Sebastien Buemi und Formel-E-Debütant Pascal Wehrlein. Jedoch nutzte dies weder Vandoorne noch Wehrlein etwas - beide waren wegen Kollisionen bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
>>> Für die meisten Fahrer beginnt schon Anfang der kommenden Woche die intensive Vorbereitung auf den Santiago E-Prix. In den verbleibenden 14 Tagen vor dem Rennen in der chilenischen Hauptstadt werden die Piloten mehrere Stunden im Simulator verbringen, um sich auf die neue Strecke einzuschießen und Daten für den E-Prix zu sammeln.
>>> Der Kurs in Marrakesch bot erstmals einen guten Vergleich zwischen den Autos der ersten und zweiten Formel-E-Generation. Der inoffizielle Streckenrekord, aufgestellt von Nico Müller (Audi) im Rahmen des Rookie-Tests 2018, wurde am Samstag im 2. Freien Training von Mitch Evans (Jaguar) um 2.389 Sekunden unterboten. Möglicherweise könnte der Rekord aber bereits am Sonntag erneut fallen - die Formel E nutzt die Straßen von Marrakesch nämlich erneut für einen Rookie-Test.
>>> Die Entwickler des geplanten Formel-E-Spiels "Ghost Racing" haben am Rande des Wochenendes erstmals einen Einblick in die Software gegeben. Das Spiel soll demnach im Laufe des Jahres 2019 für Mobilgeräte veröffentlicht werden, ehe "wenig später" auch eine Adaption für PC und unterschiedliche Konsolen folgen soll. Über den Kurznachrichtendienst Twitter teilte Virtually Live zudem ein Bildschirmfoto aus einer Beta-Version des Spiels, das Fans in der "Gaming Zone" im E-Village von Marokko zur Verfügung stand.
Zusätzliche Berichterstattung von Tobias Bluhm
Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media
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