Race at Home Challenge: Max Günther gewinnt virtuelles Monaco-Testrennen
Tobias Bluhm
Maximilian Günther hat den ersten Testlauf der "Race at Home Challenge" der Formel E gewonnen. In einem rund 15-minütigen Rennen auf der virtuellen Rennstrecke in Monaco setzte sich der BMW-Pilot in der Simulationssoftware rFactor 2 gegen seinen stärksten Konkurrenten Stoffel Vandoorne (Mercedes) durch. Der britische Simracer Graham Carroll siegte im "Challenger"-Rennen.
Die Race at Home Challenge ist die erste virtuelle E-Sports-Serie der Formel E, die noch an den kommenden acht Samstagen ausgetragen wird. Der erste Lauf auf der virtuellen Rennstrecke in Monaco diente den Fahrern noch als Testevent und wird nicht in die Meisterschaftsstände einfließen. Mit der Serie will die Formel E vor allem auf die neue Partnerschaft mit UNICEF aufmerksam machen und Gelder sammeln, die im Kampf gegen die Corona-Pandemie eingesetzt werden - insbesondere für die Gesundheit und Bildung von Kindern.
In zwei getrennten Rennen starteten zunächst die erfahrenen Simracing-Piloten, dann die professionellen Formel-E-Fahrer. Bereits im Qualifying zum Profi-Rennen zeigte Günther eine überragende Leistung und sicherte sich mit vier Zehntelsekunden Vorsprung den ersten Startplatz. Die Top 5 im Qualifying komplettierten Vandoorne (Mercedes), Andre Lotterer (Porsche), Jean-Eric Vergne (Techeetah) und Nick Cassidy (Virgin).
Ereignisreicher Rennstart, Günther & Vandoorne in eigener Liga
Der virtuelle Monaco E-Prix wurde im "Battle Royale"-Modus ausgetragen, bei dem im Anschluss an die Startphase ab Runde 3 zunächst pro Umrundung der jeweils letzte Fahrer vom Rennen ausgeschlossen wurde. Somit blieben zuletzt nur noch die zehn schnellsten Piloten übrig, für die es in der letzten Runde um den Sieg ging. Inmitten von einigen harten Positionskämpfen um den Einzug in die Top 10 wurde das Fahrerfeld somit nahezu minütlich kleiner.
That. Was. Crazy! A typically chaotic race start in a classic Formula E way #ABBFormulaE #RaceAtHome pic.twitter.com/AjqYOcnPKk
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) April 18, 2020
Günther verteidigte in der ersten Runde seine Führung gegen Stoffel Vandoorne. Besonders hektisch ging es im Mittelfeld zu: Mehrere Kollisionen in den ersten drei Kurven sorgten für diverse Platzwechsel, wodurch Nyck de Vries (Mercedes) auf den letzten Platz durchgereicht wurde. Der Niederländer war somit der erste Fahrer, der aus dem Rennen gestrichen wurde. Ihm folgten Alexander Sims (BMW), Antonio Felix da Costa (Techeetah) und Felipe Massa (Venturi).
Vergne verliert Plätze, Abt letztes Battle-Royale-Opfer
In der ersten Hälfte des Rennens zeichnete sich ein heißer Kampf um den dritten Podiumsplatz ab. Während Günther und Vandoorne, die sich in den vergangenen Wochen mit mehreren privaten Simracing-Events ausgiebig auf das "Race at Home" vorbereiten konnten, dem Feld enteilten, duellierte sich Lotterer mit seinem ehemaligen Techeetah-Teamkollegen Vergne. Bei einem robusten Manöver des Deutschen in der Hafen-Haarnadel verlor Vergne den dritten Platz. Zudem rutschte Nick Cassidy durch. Durch weitere Fahrfehler fiel Vergne im weiteren Rennverlauf bis auf Rang 8 zurück.
Ein klarer Fokus lag während des virtuellen Monaco E-Prix auf den Fahrern im Mittelfeld, die um den Einzug in die Top 10 kämpften. Bei Duellen um den stets wechselnden "letzten Platz" kam es zu zahlreichen Kontakten mit der virtuellen Mauer oder den Konkurrenten. Bis zuletzt hielt sich auch Daniel Abt (Audi) im Duell um den finalen "Punkterang" (wenngleich für das Testrennen keine Zähler vergeben wurden), jedoch schied der Deutsche eine Runde vor Rennende auf Platz 11 liegend aus.
Congratulations @maxg_official! The @BMWMotorsport man wins the test race of the ABB Formula E #RaceAtHome Challenge in support of @UNICEFhttps://t.co/9KqVKEr3qA pic.twitter.com/S5si9gvqsi
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) April 18, 2020
Nach 15 Runden im Fürstentum siegte Maximilian Günther vor Stoffel Vandoorne. Das Duo hatte beim Zieleinlauf mehr als acht Sekunden Vorsprung vor dem Drittplatzierten Andre Lotterer, der bei seinem Formel-E-Simracing-Debüt einen respektablen Podiumsplatz verzeichnen konnte. Die Top 5 komplettierten Virgin-Rookie-Tester Nick Cassidy und der Schweizer Nico Müller (Dragon) - vielversprechende Aussichten für das erste offizielle Rennen, das am kommenden Samstag stattfindet.
Das Ergebnis des Vorsaison-Rennens der Race at Home Challenge
Platz |
Fahrer |
Team |
Abstand |
Schnellste Runde |
1 |
Max Günther |
BMW |
15 Runden |
51.887 |
2 |
Stoffel Vandoorne |
Mercedes |
+ 0.8s |
51.881 |
3 |
Andre Lotterer |
Porsche |
+ 8.2s |
52.289 |
4 |
Nick Cassidy |
Virgin |
+ 7.9s |
52.052 |
5 |
Nico Müller |
Dragon |
+ 8.8s |
52.441 |
6 |
Oliver Rowland |
Nissan |
+ 11.2s |
52.320 |
7 |
Mitch Evans |
Jaguar |
+ 10.6s |
52.574 |
8 |
Jean-Eric Vergne |
Techeetah |
+ 13.4s |
52.733 |
9 |
Jann Mardenborough |
Nissan |
+ 13.6s |
52.664 |
10 |
Oliver Turvey |
Nio |
+ 10.9s |
53.039 |
11 |
Daniel Abt |
Audi |
+ 1 Rnd. |
- |
12 |
James Calado |
Jaguar |
+ 2 Rnd. |
- |
13 |
Ma Qing Hua |
Nio |
+ 3 Rnd. |
- |
14 |
Robin Frijns |
Virgin |
+ 4 Rnd. |
- |
15 |
Neel Jani |
Porsche |
+ 5 Rnd. |
- |
16 |
Brendon Hartley |
Dragon |
+ 6 Rnd. |
- |
17 |
Lucas di Grassi |
Audi |
+ 7 Rnd. |
- |
18 |
Sam Dejonghe |
Mahindra |
+ 8 Rnd. |
- |
19 |
Felipe Massa |
Venturi |
+ 9 Rnd. |
- |
20 |
Antonio Felix da Costa |
Techeetah |
+ 10 Rnd. |
- |
21 |
Alexander Sims |
BMW |
+ 11 Rnd. |
- |
22 |
Nyck de Vries |
Mercedes |
+ 12 Rnd. |
- |
23 |
Jerome d'Ambrosio |
Mahindra |
DNS |
- |
24 |
Edo Mortara |
Venturi |
DNS |
- |
Graham Carroll feiert Start-Ziel-Sieg im Challenger-Rennen
Vor dem Rennen der "Challenger", darunter mehrere Simracing-Piloten und auch professionelle Rennfahrer, sicherte sich Graham Carroll (Virgin) die Pole-Position. Dem Briten, der bereits 2017 im Rahmen des Vegas eRace für Virgin antrat, reichte eine Rundenzeit von 51.939 Sekunden für den ersten Startplatz. Direkt dahinter qualifizierten sich der Deutsche Marc Gassner (Nissan) und Kevin Siggy (BMW). Das beste Qualifying eines Formel-E-erfahrenen Piloten absolvierte Mercedes-Ersatzmann Daniel Juncadella (Platz 9).
Ähnlich wie im Formel-E-Hauptrennen verteidigte Pole-Sitter Carroll seine Führung in der ersten Kurve. Gassner musste sich hingegen bereits früh gegen Kevin Siggy behaupten, der den Sieger der 2014er-Ausgabe der deutschen Nissan GT Academy unter Druck setzte. Erst drei Runden vor Rennende ging der gebürtige Slowene an Gassner vorbei und sicherte sich den zweiten Rang. Gassner beendete das Rennen als Dritter.
Platz |
Fahrer |
Team |
Abstand |
Schnellste Runde |
1 |
Graham Carroll |
Virgin |
15 Runden |
51.903 |
2 |
Kevin Siggy |
BMW |
+ 2.7s |
51.977 |
3 |
Marc Gassner |
Nissan |
+ 3.8s |
51.981 |
4 |
Petar Brljak |
Nio |
+ 4.4s |
51.988 |
5 |
Olli Pahkala |
Mahindra |
+ 4.2s |
51.625 |
6 |
Jarl Teien |
BMW |
+ 10.4s |
51.160 |
7 |
Dani Juncadella |
Mercedes |
+ 11.0s |
52.181 |
8 |
Brandon Williams |
Dragon |
+ 11.9s |
52.454 |
9 |
James Rossiter |
Techeetah |
+ 12.5s |
52.729 |
10 |
Jack Ashton |
Jaguar |
+ 22.6s |
52.326 |
11 |
Hany Alsabti |
Mahindra |
+ 1 Rnd. |
- |
12 |
Moritz Löhner |
Porsche |
+ 2 Rnd. |
- |
13 |
Joel Eriksson |
Dragon |
+ 3 Rnd. |
- |
14 |
Jimmy Broadbent |
Virgin |
+ 4 Rnd. |
- |
15 |
Steve Brown |
Audi |
+ 5 Rnd. |
- |
16 |
Archie Hamilton |
Mercedes |
+ 6 Rnd. |
- |
17 |
Liu Zexuan |
Nio |
+ 7 Rnd. |
- |
18 |
Erhan Jajovski |
Venturi |
+ 8 Rnd. |
- |
19 |
Ricardo Sanchez |
Nissan |
+ 9 Rnd. |
- |
20 |
Charlie Martin |
DS Techeetah |
+ 10 Rnd. |
- |
21 |
Mike Chanell |
Porsche |
+ 11 Rnd. |
- |
22 |
Kai Baichini |
Jaguar |
+ 12 Rnd. |
- |
Das erste gewertete Event der Race at Home Challenge startet am kommenden Samstag um 16:30 Uhr deutscher Zeit auf der virtuellen Rennstrecke in Hongkong. Auch dann berichten wir auf e-Formel.de selbstverständlich mit Vorschau-Artikeln, Berichten, Ergebnis- und Wertungstabellen sowie Live-Streams über den virtuellen E-Prix. Eine Aufzeichnung des Test-Events von Monaco findest du bis dahin unter diesem Artikel.
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