Toto Wolff bestätigt: HWA führt Renneinsätze für Mercedes EQ in der Formel E durch
Timo Pape
Die HWA AG wird die künftigen Streckeneinsätze für das Formel-E-Werksteam von Mercedes durchführen, das Ende 2019 zur sechsten Saison in die Elektrorennserie einsteigen wird. Das bestätigte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Dienstag. Lange war spekuliert worden, inwieweit HWA in das Werksprogramm der Stuttgarter einbezogen würde. Zwar hatte Mercedes im Mai bereits bekanntgegeben, in irgendeiner Form auf das Know-how von HWA zurückzugreifen, nun steht jedoch explizit fest: HWA wird nicht nur in Saison 5 als Venturi-Kundenteam den Weg für Mercedes ebnen, sondern ist in die Formel E gekommen, um zu bleiben.
"Unser Engagement in der Formel E nimmt immer konkretere Formen an", erklärt Wolff und schlägt direkt die Brücke zu den künftigen Partnern von Mercedes EQ Formel E: "Neben dem Namen und der Bekanntgabe unseres ersten Partners SAP haben wir auch einige Entscheidungen getroffen, um das Team bestmöglich in unsere derzeitigen Motorsport-Aktivitäten einzubinden, um so auf die bereits bestehende Expertise zurückgreifen zu können."
Demnach werde der Antriebsstrang bei HPP in Brixworth entwickelt, wo Mercedes bereits seine erfolgreichen Formel-1-Motoren herstellt. "Damit können wir das Know-how nutzen, das wir dort bereits im Bereich der Hybridmotoren in der Formel 1 gesammelt haben. Auch aus Brackley, wo unser Chassis für die Formel 1 entsteht, wird Unterstützung für den Aufbau des Formel-E-Teams kommen", sagt Wolff, verrät aber noch nicht, wofür genau - schließlich ist das Formel-E-Chassis ein Einheitsteil.
Dann beantwortet der Österreicher eine der spannendsten Fragen der vergangenen Monate - die konkrete Rolle von HWA: "Den Renneinsatz werden wir durch die HWA AG durchführen, die für uns ja bereits hervorragende Arbeit in der DTM leistet. Die Mannschaft aus Affalterbach wird bereits ab der kommenden Saison an der Formel E teilnehmen, zunächst als Kundenteam von Venturi, um die Serie schon einmal kennenzulernen."
Damit steht endgültig fest, dass HWA eine Zukunft in der Formel E hat und nicht nur als Eintagsfliege auf Erkundungstour für Mercedes geht. "Es ist der Plan, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mercedes, die wir seit Jahren in der DTM und im Kundensport praktizieren, auch in der Formel E fortsetzten", sagt Uli Fritz, Vorstand der HWA AG, exklusiv gegenüber 'e-Formel.de'. "Unsere Konzentration liegt momentan aber ganz auf der kommenden Saison, in der wir als Kundenteam von Venturi - und damit unabhängig von Mercedes - antreten werden."
Wer in jener nächsten Saison für HWA ins Lenkrad greifen wird, bleibt indes vorerst ein Geheimnis. Gute Chancen dürfen sich aktuell Maro Engel, Edoardo Mortara und Gary Paffett ausrechnen, wenngleich noch einige weitere Mercedes-Piloten vorstellbar wären. Zumal nicht nur zwei HWA-Cockpits vakant sind, sondern auch noch der Platz an der Seite von Felipe Massa bei Venturi.
Wie es auch kommen mag - Toto Wolff richtet den Blick mehr und mehr in Richtung Formel E: "Je konkreter die Pläne für unseren Einsatz in der Formel E werden, desto mehr steigt auch die Vorfreude auf diese neue Herausforderung."
Foto: Daimler Global Media Site
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