Formel E

Wegen Coronavirus: Formel E sagt auch Rennen in New York & London ab

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jetzt also auch New York und London: Durch die andauernde COVID-19-Pandemie werden weder das Rennen am "Big Apple" noch das geplante Saisonfinale im Vereinigten Königreich stattfinden können. Das bestätigte die Formel E am Freitag in einer E-Mail an die Ticketbesitzer. Der Grund: Sowohl in London als auch in New York werden die geplanten Austragungsorte als temporäre Krankenhäuser genutzt.

Die Absagen zeichneten sich schon seit mehreren Wochen ab. Seit Anfang April wird die Londoner ExCeL-Arena im Rahmen der "Operation Nightingale" (zu Deutsch: Operation Nachtigall) als Not-Krankenhaus des nationalen Gesundheitsdiensts NHS belegt. Auf diese Weise sollen andere Kliniken in und um London bei der Aufnahme von Corona-Patienten entlastet werden. Mit einer Kapazität von 4.000 Betten ist das Messegelände derzeit das größte Krankenhaus Großbritanniens.

Die geplante Rennstrecke der Formel E in London hätte durch die Hallen des ExCeL-Geländes führen sollen und wäre somit zum ersten Indoor/Outdoor-Kurs der Meisterschaft geworden. Eine Verlegung des ursprünglich für den 26. und 27. Juli angesetzten London E-Prix auf einen späteren Zeitpunkt in dieser Saison gilt als unwahrscheinlich. Stattdessen könnte die Formel E für ein oder sogar mehrere Ersatzrennen auf permanenten Strecken in Großbritannien ausweichen - voraussichtlich aber ohne Publikum.

Formel E unterstützt Entscheidungsträger

Mit einer vergleichbaren Situation ist die Elektroserie in New York konfrontiert: Auch hier wird ein Teil des Red-Hook-Hafens als temporäres Krankenlager genutzt. Am Brooklyn Cruise Terminal, wo die Formel E am 11. Juli ursprünglich ihr vorletztes Rennwochenende der Saison austragen wollte, können derzeit rund 1.000 Corona-Patienten medizinisch versorgt werden. Die Errichtung des Krankenhauses ordnete Andrew Cuomo, der Gouverneur des Bundestaats New York, bereits Ende März an.

"Die Formel E und FIA unterstützen die Umwidmung des Geländes voll und ganz", heißt es seitens der Elektroserie in einer E-Mail an die Ticketbesitzer für den London E-Prix. "Unter den gegebenen Umständen und aufgrund der benötigten Vorbereitungszeit für eine optimale Umsetzung unserer Veranstaltungen haben wir beschlossen, den London E-Prix abzusagen. Die Priorität der Formel E ist die Gesundheit und Sicherheit aller Fans und unserer Community aus Mitarbeitern, Teams, Herstellern, Partnern, Fahrern und den Anwohnern."

Ersatzrennen in Berlin möglich

Ähnlich wie bei der Absage des Berlin E-Prix für den 21. Juni sollen alle Fans in den kommenden 28 Tagen ihr Geld erstattet bekommen, heißt es weiter. "Wir evaluieren die Möglichkeit, ein Rennen in Großbritannien zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison zu organisieren. Trotzdem ist es womöglich nötig, dieses Event hinter verschlossenen Türen auszutragen."

Im offiziellen Rennkalender der Formel E verbleibt nach den Absagen von New York und London keines der ursprünglich geplanten Rennen. Wie Formel-E-Gründer Alejandro Agag am Donnerstag bei 'e-Formel.de' bestätigte, plant die Serie stattdessen mit einigen Ersatz-E-Prix. Diese könnten von Ende Juli bis Anfang September ausgetragen werden - womöglich auch in Berlin.

Damit ein Meister in der Formel E gekürt werden kann, müssen mindestens sechs Veranstaltungen in einer Saison absolviert werden. Bislang fanden nur vier Events in der Meisterschaftssaison 2019/20 statt: Saudi-Arabien (zählt trotz "Double-Header" als nur ein Event), Chile, Mexiko und Marokko.

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