Formel E

Wegen Corona-Einreisestopp: Formel E verlegt Saisonstart 2021 in Santiago

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die Formel E hat ihren Saisonstart 2021 verschoben. Wie die Elektroserie am Dienstagabend ankündigte, muss der Termin für das Auftaktrennen in der chilenischen Hauptstadt Santiago kurzfristig verschoben werden. Hintergrund der Planänderung ist ein Einreisestopp für Personen aus Großbritannien, der vor wenigen Tagen von Chiles Staatsregierung verhängt wurde. Große Teile des Formel-E-Paddocks würden aus England anreisen. Im Januar will die Serie einen Ersatztermin im ersten Quartal 2021 bekannt geben.

"In Abstimmung mit der Stadtgemeinde Santiago haben wir beschlossen, den Santiago E-Prix zu verlegen", teilte die Formel E in einem schriftlichen Statement über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Wenige Stunden zuvor waren die Teams der Elektroserie über die Entscheidung informiert worden. Weiter heißt es: "Die Rennen werden nicht als 'Double-Header' am 16. und 17. Januar ausgetragen. Wir arbeiten gemeinsam mit der Stadt daran, einen neuen Termin für die Rennen im ersten Quartal 2021 zu organisieren."

In einem Schreiben des chilenischen Automobilverbands FADECH ergänzt dessen Präsident Mauricio Melo Avaria: "Diese Entscheidung wurde heute zwischen der Stadtverwaltung von Santiago und dem Verwaltungsrat der Formel E getroffen. Das Rennen wurde nicht abgesagt, sondern nur bis auf Weiteres verschoben. Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns geholfen haben, dieses Mega-Motorsportevent auf die Beine zu stellen, das aus Gründen höherer Gewalt in die nahe Zukunft verschoben werden muss."

Einreisestopp bis 5. Januar ausschlaggebend

Eine Absage oder Verlegung des Santiago-Rennens deutete sich bereits vor einigen Tagen an. Ähnlich wie viele EU-Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Belgien, verhängte auch die chilenische Regierung am Sonntag einen Einreisestopp für Personen, die sich in den vergangenen zwei Wochen in Großbritannien aufgehalten haben. Grund für die Reisebeschränkung ist eine Mutation des Coronavirus, die im Süden Englands aufgetreten ist. Sie soll laut ersten Angaben bis zu 70 Prozent ansteckender als bisherige Varianten des Virus sein, wenngleich eine Bestätigung dieser Zahl zurzeit noch aussteht.

Als Vorsichtsmaßnahme setzte Chile in der Nacht von Montag auf Dienstag den direkten Flugverkehr mit Großbritannien aus. Vorübergehend gilt das Einreiseverbot bis zum 5. Januar 2021, könnte allerdings anschließend verlängert werden. Diese nicht vorhandene Planungssicherheit ließ der Formel E keine andere Wahl als eine Verlegung des ursprünglichen Renntermins am 16. und 17. Januar. Neben zahlreichen Teams hat auch die Elektroserie selbst ihre Geschäftszentrale im Vereinigten Königreich. Laut FADECH-Präsident Melo Avaria stammt der Großteil des Formel-E-Personals aus der Metropolregion um London.

Diriyya-Nachtrennen voraussichtlich als neuer Saisonauftakt

Wie in den vergangenen zwei Saisons dürfte somit voraussichtlich die saudi-arabische Stadt Diriyya die Austragung der ersten zwei Saisonläufe übernehmen. Die Nachtrennen im Vorort von Riad sind aktuell für den 26./27. Februar angesetzt. Die Regierung Saudi-Arabiens stellte kürzlich zwar ebenfalls den Personenverkehr mit Großbritannien ein, allerdings dürfte die Formel-E-Geschäftsleitung dank des späteren Renntermins weiterhin Hoffnung für das Diriyya-Rennen haben.

Der weitere Verlauf der Formel-E-Saison 2021 ist derzeit unklar. Erst im Oktober passte die Elektroserie ihren Rennkalender an und zog (mit Ausnahme von Santiago und Diriyya) alle ursprünglich angekündigten Renntermine zurück, um im Verlauf des neuen Jahres schrittweise neue Termine zu bestätigen. Die Bekanntgabe des nächsten "Blocks" wird zeitgleich mit dem Alternativtermin für Santiago in den kommenden Wochen erwartet.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

VIDEO: Die Highlights des Santiago E-Prix 2020

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