Extreme E

Lucas di Grassi: Extreme E ist "eine großartige Marketing-Plattform"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

In etwas mehr als vier Monaten soll das erste Rennen der Formel-E-Schwesterserie Extreme E starten. Die Meisterschaft für Rallye-Buggys, die im vergangenen Jahr vom ehemaligen Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag gegründet wurde, bereitet sich in diesen Wochen auf die offiziellen Vorsaison-Testtage vor. Im Herbst/Winter sollen einige namhafte Rennfahrer die SUV-Boliden erstmals testen können.

Im Fahrer-Pool der Extreme E befinden sich mehrere interessierte Fahrer, die die Teams für Vertragsverhandlungen kontaktieren können. Unter den Interessenten sind WRC-Ass Sebastien Ogier, die Hansen-Brüder aus der Rallycross-WM oder Formel-E-Piloten wie Sam Bird und Jerome d'Ambrosio. Auch Lucas di Grassi, der Meister der Formel-E-Saison 2016/17, ist im Fahrer-Pool vertreten.

Dennoch rechnet der Brasilianer noch nicht damit, für die Extreme E ausgewählt zu werden. "Ich fahre vermutlich sowieso nicht in der Extreme E. Das ist nicht meine Art von Motorsport, ich bin schließlich noch nie Rallye-Autos gefahren", erklärt di Grassi im Exklusiv-Interview mit 'e-Formel.de'. "Ich bin an der Extreme E beteiligt, weil ich eine gute Beziehung zu Alejandro habe und dabei helfen will, eine gute Meisterschaft aufzubauen. Ich habe aber keine Ahnung, wie man diese Dinger fährt. Auch wenn es bestimmt Spaß macht."

Di Grassi bestätigt Gespräche mit ABT

Für Vertragsverhandlungen stehe di Grassi dennoch zur Verfügung: "Wenn ein Team kommt und mich fragt, könnte ich vielleicht darüber nachdenken. Aber ich suche nicht aktiv nach einem Arbeitgeber in der Extreme E. Ich habe zwar schon mit ABT Sportsline gesprochen und gefragt, wie es mit ihren Fahrern aussieht." Zu einem Deal sollte es jedoch nicht kommen, denn erst in der vergangenen Woche wurde Mattias Ekström als männlicher Fahrer für das ABT-Team bestätigt. Das zweite Cockpit muss das deutsche Team mit einer Fahrerin besetzen, denn laut dem Extreme-E-Regelwerk müssen alle Rennställe mit jeweils einem Mann und einer Frau antreten.

Di Grassi könnte dennoch bei einem der sieben anderen Teams unterkommen: "Man sollte natürlich nie sagen, dass man es in der Zukunft nicht doch einmal versucht. Vielleicht höre ich irgendwann in der Formel E auf und mache dann hier und da ein paar andere Serien. Momentan habe ich aber noch nicht die Zeit dafür: Ich will in den nächsten Jahren eine weitere Formel-E-Meisterschaft gewinnen."

Extreme E verspricht Erfolge

Der 36-Jährige bekennt sich dennoch als Fan der Rallye-Meisterschaft. "Es ist noch sehr früh, aber (die Extreme E) ist ein gutes Projekt. Die Serie kann einen großen Einfluss auf den Motorsport haben, weil sie erneut eine Nische ausnutzt. Noch dazu ist es eine Nische im elektrischen Motorsport. Alle Rennorte, die Inhalte und die Art der Organisation machen die Extreme E zu einer großartigen Marketing-Plattform. Ich denke, sie wird erfolgreich sein."

Die Extreme-E-Meisterschaft will im Januar 2021 in ihre erste Saison starten, wenngleich das Auftakt-Event aufgrund der Coronavirus-Pandemie voraussichtlich etwas nach hinten verschoben werden könnte. Die Offroad-Events werden in vom Klimawandel bedrohten Gebieten ausgetragen, um auf die Zerstörung der Erde aufmerksam zu machen. So sind unter anderem Rennen in einem gerodeten Gebiet des Amazonas-Regenwaldes oder auf einem schmelzenden Gletscher geplant.

Foto: Extreme E

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