Formel E

Buemi: Nissan nutzte Corona-Pause für Software-Update, Motoren-Entscheidung noch offen

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Obwohl weiterhin kein Termin zur Wiederaufnahme der Formel-E-Saison 2019/20 feststeht, haben die ersten Teams ihre Arbeit wieder aufgenommen. Neben DS Techeetah und Venturi startete auch Nissan e.dams kürzlich in ein eingeschränktes Test- und Vorbereitungsprogramm für die verbleibenden Saisonläufe. Die Planungen Nissans für die nächste Saison liegen dennoch weiterhin auf Eis.

"Ich bin in der letzten Woche in Le Mans bei unserem Team gewesen", verrät Nissan-Pilot Sebastien Buemi gegenüber 'e-Formel.de'. In Episode 152 des ePod, dem wöchentlichen Podcast zur Formel E, berichtet er: "Ich saß drei Tage lang im Simulator. Für uns hat die Arbeit wieder angefangen. Vor zwei Wochen war ich in Köln bei Toyota für die WEC, auch da habe ich viel Zeit verbracht. Es geht also langsam wieder los."

Da die Fahrzeuge aller Teams bislang an der Formel-E-Teststrecke in Valencia gelagert waren - sie sollen in diesen Tagen zu ihren Besitzern zurückkommen -, hatte Nissan noch keinen Zugang zu den eigenen Autos. Stattdessen habe man sich auf die Software der Boliden fokussiert. "Die ist ziemlich komplex", erklärt Buemi, "da muss man sich gut organisieren. Wenn man etwas an der Software verändern will, dann braucht das viel, viel Zeit. Alle Leute haben daran gearbeitet, dieses Update so früh wie möglich zu bringen. Es gibt viele Neuerungen."

Pläne für Saison-Wiederaufnahme noch nicht final

Der Schweizer weiter: "Manche Dinge funktionieren sofort, andere muss man noch einmal anpassen. Dafür habe ich viel Zeit im Simulator gebraucht. Zuerst sind wir auf den Strecken in Marrakesch und Mexiko gefahren, weil wir dort schon vor zwei Monaten gewesen sind. Wir können die Simulator-Erkenntnisse also gut mit unseren Erfahrungen korrelieren."

Wann die Formel-E-Saison 2019/20, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie weiterhin unterbrochen ist, wieder aufgenommen wird, weiß auch Buemi nicht. "Die Situation ändert sich jeden Tag", sagt er. "Ich habe von Berlin gehört, dann von Valencia, dann von Silverstone. Es ist schwer zu sagen, wann und wie es weitergehen wird. Da möchte ich keine Prognosen abgeben, weil ich es ehrlich gesagt selbst nicht weiß."

Corona-Krise behindert Saison-7-Vorbereitung

Nach aktuellem Stand plant die Formel E die Wiederaufnahme ihrer Saison für Anfang August. Im Rahmen von zwei bis vier Veranstaltungen könnten dabei mehrere Rennen ausgetragen werden, um die in den vergangenen Monaten abgesagten E-Prix zu ersetzen. Die Corona-Zwangspause behindert jedoch auch die Vorbereitung der Teams auf die darauffolgende Saison.

"Das Regelwerk ist noch nicht klar", erklärt Buemi. "Außerdem werden sich die Homologationszeiträume verändern, sodass man ein Auto für zwei Jahre nutzen muss. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Teams aussieht, aber wir haben uns noch nicht entschieden, wie wir die nächsten Testtage nutzen werden. Wir möchten natürlich nicht zu viele Testtage verbrauchen, wenn die Regeln noch nicht feststehen. Wir warten also noch ein bisschen." Das vollständige Interview mit Sebastien Buemi könnt ihr in der 152. Episode unseres ePod anhören.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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