Formel E

"Zielstellung für Saison nicht erreicht" - Mahindra beendet hartes Jahr, Lynn empfiehlt sich

Svenja König

Svenja König

Es liegt ein aufregendes Saisonfinale hinter Mahindra Racing. Das indische Team hatte auch in Berlin - wie auch im bisherigen Saisonverlauf - mit der Rennpace zu kämpfen. Jerome d'Ambrosio und Alex Lynn konnten jeweils einen fünften Platz nach Hause bringen. Lynn konnte sich in Tempelhof für ein Stammcockpit in Saison 7 empfehlen. Zufrieden ist das Team mit Platz 9 in der Teamwertung jedoch nicht.

Mahindra Racing startete mit der Hiobsbotschaft in die finale Woche in Berlin, dass Teamchef Dilbagh Gill positiv auf das Coronavirus getestet wurde und somit nicht an der Strecke anwesend sein würde. Neu an der Strecke war dafür Alex Lynn. Der Brite sprang für Pascal Wehrlein in Berlin ein, dessen Vertrag nach seinem Wechsel zu Porsche vorzeitig aufgelöst worden war.

Das Team war mit dem Ziel nach Berlin gereist, seine Konstanz zu verbessern, das Potenzial des Autos auszuschöpfen und um vordere Plätze zu kämpfen. Die positive Botschaft beim Berlin E-Prix: Das Team konnte in fünf von sechs Rennen in die Punkte fahren und insbesondere im Qualifying die Performance des Autos abrufen.

Beide Fahrer mussten aber auch drei "Nuller" verzeichnen. Über Platz 5 kam keiner der beiden Piloten hinaus, und im Rennen mussten Lynn und d'Ambrosio immer wieder Positionen hergeben. Das deckt sich mit dem gesamten Saisonverlauf, mit dem auch Teamchef Gill nicht zufrieden ist.

"Ich möchte die Möglichkeit nutzen und mich im Namen des gesamten Teams für die unglaubliche Unterstützung in diesem Jahr bedanken", sagt Gill. "Ich denke, es ist klar, dass wir die Zielstellung für diese Saison nicht erreicht haben und die Saison nicht so verlaufen ist, wie wir es uns erhofft hatten. Wir nehmen das Positive aus neun Super-Pole-Teilnahmen und fünf Rennen, in denen wir punkten konnten, mit aus Berlin. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Saison 7 - die erste Weltmeisterschaftssaison der Formel E -, und bin mir sicher, dass unsere harte Arbeit uns wieder auf Siegkurs bringen wird."

In der Teamwertung konnte Mahindra nur Dragon, Nio und Venturi hinter sich lassen. Der Rennstall sammelte in dieser Saison insgesamt nur 49 Punkte. Im vergangenen Jahr erreichte man 125 Punkte (allerdings mit zwei Rennen mehr). Das Team wird bis zum Saisonauftakt im Januar einen komplett neuen Antriebsstrang gemeinsam mit ZF entwickeln.

Lynn konnte aus dem Stand mit d'Ambrosio mithalten

Über das Comeback des ehemaligen Virgin-Piloten Alex Lynn und eine mögliche Verpflichtung in der kommenden Formel-E-Saison hatte sich Teamchef Gill vor dem Berlin E-Prix wie folgt geäußert: "Wenn er sich in den sechs Rennen gut anstellt, dann ist er natürlich ein Teil unser Überlegungen für Saison 7."

Und der Brite stellte sich gut an: Er hielt mit Formel-E-Urgestein Jerome d'Ambrosio erstaunlich gut mit und steigerte sich von Rennen zu Rennen. Während er in den ersten drei Rennen noch keine Punkte sammeln konnte, katapultierte er sich in den letzten drei Läufen immer in die Punkte. In der Endabrechnung konnte er sogar einen Punkt mehr als sein Vorgänger Pascal Wehrlein sammeln.

"Ich möchte dem ganzen Team ein großes Dankeschön sagen", sagt Lynn. "Sich auf ein solches Event vorzubereiten, ist für jeden Einzelnen sehr schwierig gewesen. Ich hoffe, dass ich viele lange Nächte und anstrengende Tage für das Team mit einigen Punkten wieder wettmachen konnte. Es waren anstrengende Wochen, aber ich bin sehr glücklich mit dem, was wir erreicht haben und vor allem, dass ich im letzten Rennen einen Techeetah hinter mir halten konnte."

Sobald feststeht, welcher Fahrer beim Saisonauftakt in Santiago neben dem kürzlich vorgestellten Alexander Sims für das indische Team im Cockpit sitzen sollte, erfährst du es selbstverständlich bei e-Formel.de.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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