Formel E

Neues Format & doppelte Punkte: Die Vorschau zum Finale der Race at Home Challenge

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die Race at Home Challenge, die E-Sports-Meisterschaft der Formel E, startet an diesem Wochenende in ihre finalen zwei Rennen. Ein besonderes Format für die Challenger und ein überarbeitetes Punktesystem für die Formel-E-Piloten versprechen Spannung bis zuletzt. Worauf es am Samstag und Sonntag ankommt, und welcher Fahrer den von Audi suspendierten Daniel Abt ersetzt, erfährst du in unserer Vorschau.

Nach sechs ereignisreichen RaHC-Wochen erreicht die Elektroserie am 6. und 7. Juni den Höhepunkt ihrer Simracing-Aktion. Dank eines Siegs im New-York-Rennen vor einer Woche startet Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne als Meisterschaftsführender in das "Double-Header"-Finale, bei dem noch zwei virtuelle Formel-E-Rennen ausgetragen werden. Mit nur einem Punkt Rückstand lauert auf Platz 2 jedoch Pascal Wehrlein (Mahindra), der dem Belgier seinen Titel streitig machen will. Im Kampf um den Sieg der Race at Home Challenge ist noch alles möglich - vor allem, weil die Formel E für das Sonntagsrennen die doppelte Anzahl an Punkten vergeben wird.

Vierkampf um den Fahrertitel

"Wir müssen das Event eigentlich als drei Rennen betrachten", weiß auch Wehrlein selbst. In einer Pressekonferenz vor dem Wochenende erläuterte er: "Stoffel und ich sind wohl die Favoriten, weil zwischen uns nur ein Punkt liegt. Aber Maxi (Günther) fehlen ebenfalls nur 30 Zähler, und sogar Oliver Rowland kann es schaffen. Noch sind 81 Punkte offen, es wird sicherlich eng. Einer von uns vieren wird es aber wohl am Ende werden."

Auf den Sieger in der Race at Home Challenge wartet ein besonderer Pokal, den ein Formel-E-Fan aus Südafrika im Rahmen eines Wettbewerbs entworfen hat. "Die Trophäe würde in meinem Wohnzimmer bestimmt gut aussehen", lacht Wehrlein. Allerdings müsste er den Pokal an seinen Arbeitgeber Mahindra abgeben, sollte er die Meisterschaft tatsächlich gewinnen. "Das ist vertraglich so geregelt. Wir kriegen meistens nur eine Nachbildung", erzählt er.

Nachdem das Fahrerfeld vor einer Woche nur 23 Fahrer umfasste, treten an diesem Wochenende wieder alle zwölf Teams mit voller Besetzung an. Audi wird das zweite Fahrzeug nach der Suspendierung von Daniel Abt mit dem Rookie-Testpiloten Kelvin van der Linde besetzen - zunächst allerdings nur für die Race at Home Challenge.

Übersicht: Die Punktevergabe für das Race-at-Home-Finale im "Driver Grid"

 

 
1.

 
2.

 
3.

 
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5.

 
6.

 
7.

 
8.

 
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10.

 
Pole-Position

 
Schnellste Runde

Samstag

25

18

15

12

10

8

6

4

2

1

1

1

Sonntag

50

36

30

24

20

16

12

8

4

2

2

2

Von New York nach Berlin binnen 24 Stunden: die Strecken

Die beiden letzten RaHC-Rennen finden auf den bereits in den vergangenen Wochen genutzten Rennstrecken von New York und Berlin statt. Am Samstag wartet die Piste in Brooklyn auf die Piloten. Auf 2,320 Kilometern gilt es dort, einen anspruchsvollen Mix aus mittelschnellen Kurven zu meistern. Wer viel Schwung auf die langen Geraden mitnimmt, kann hier an mehreren Stellen für ein Überholmanöver ansetzen.

Das eigentliche Race-at-Home-Finale findet schließlich auf dem Kurs in Berlin-Tempelhof statt, wo die reale Formel E nach der Corona-Zwangspause womöglich ebenfalls ihre Saison mit bis zu sechs Rennen abschließen könnte. Charakteristisch für die Strecke ist die lange "Schneckenkurve" am Start der Runde, die technisch sehr anspruchsvoll ist, sowie die lange Gegengerade. Ähnlich wie in New York laden auch in Berlin einige Haarnadelkurven zu Überholmanövern ein.

Der Zeitplan für das letzte RaHC-Wochenende erstreckt sich über zwei Tage. Wie üblich beginnen die Übertragungen jeweils um 16:30 Uhr deutscher Zeit. Zu verfolgen sind die Events über die offiziellen Twitch-, YouTube-, Facebook- und Twitter-Kanäle der Formel E. Wir bauen dir den Stream selbstverständlich auch auf unserer Webseite ein. Mit deutschem Kommentar kannst du das RaHC-Finale zudem auf ran.de verfolgen.

Zeitplan für das Final-Wochenende der Race at Home Challenge (6./7. Juni)

Rennen 7 - New York City (Samstag)

  • 15:40 Uhr - Qualifying der "Challenger"
  • 16:30 Uhr - Programmstart
  • 16:40 Uhr - Qualifying der Formel-E-Fahrer
  • 17:05 Uhr - Rennen der "Challenger"
  • 17:35 Uhr - Rennen der Formel-E-Fahrer

Rennen 8 - Berlin (Sonntag)

  • 16:30 Uhr - Programmstart
  • Weitere Session-Zeiten wurden leider noch immer nicht bekannt gegeben.

"Winner Takes All" im Challenger-Feld

Auf die Simracer in der E-Sports-Meisterschaft wartet ebenfalls eine Besonderheit: Während das Rennen am Samstag noch nach dem bekannten Format stattfindet, wird die Startaufstellung für das Sonntagsrennen anhand der Reihenfolge in der Fahrerwertung bestimmt. Der Meisterschaftsführende startet also von der Pole-Position, der Zweite von Platz 2 und so weiter. Wer den virtuellen Berlin E-Prix gewinnt, wird nach dem "Winner Takes All"-Prinzip zum Champion der Race at Home Challenge gekürt - unabhängig von der Anzahl seiner Meisterschaftspunkte!

Sicher ist bereits jetzt, dass BMW-Mann Kevin Siggy das Finalrennen vom ersten Platz aufnehmen wird. Sein Punktepolster von 53 Zählern in der Fahrerwertung stellt sicher, dass ihn bis zum Sonntag keiner seiner Rivalen mehr einholen wird. Umso spannender ist jedoch der Kampf um die verbleibenden Positionen: Gerade einmal 16 Punkte trennen die Piloten auf den Plätzen 2 bis 5. Die vergangenen sechs Rennen zeigten jedoch, dass auch ein Sieg von einem schlechteren Startplatz möglich ist. Für Siggy steht am Sonntag also von der ersten bis zur letzten Kurve eine Menge auf dem Spiel.

Top-Simracer mit Chancen auf Formel-E-Testfahrt

Dem Sieger der Race at Home Challenge winkt eine Testfahrt im realen Gen2-Rennfahrzeug der Formel E. Diese wird im Rahmen eines Rennwochenendes der nächsten Saison stattfinden. Zudem löst sich der RaHC-Sieger ein Ticket für die Teilnahme am "M2 CS Racing Cup"-Simracing-Finale von BMW. Für das Race-at-Home-Event am Samstag stehen die folgenden Fahrerinnen und Fahrer auf der Nennliste.

  • Moritz Löhner
  • Ozgur Benzes
  • Axel la Flamme
  • Sophia Flörsch
  • Charlie Martin
  • Yifei Ye
  • Sergio Jimenez
  • Scott Sovik
  • Noah Reuvers
  • Alisdair Irvine
  • Arjan Veltens
  • Markus Keller
  • Kush Maini
  • Marius Golombeck
  • Cem Bolukbasi
  • Ben Hitz
  • Niek Jacobs
  • Jacob Reid
  • Nuno Pinto
  • Joshua Rogers
  • Petar Brljak
  • Lucas Müller
  • Peyo Peev
  • Kevin Siggy

Titelfoto: Lou Johnson / Spacesuit Media

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