Formula-E-FANBOOST

Was ist der FANBOOST?

Fans der Formel E hatten von 2014 bis 2022 die Möglichkeit, für ihren Lieblingsfahrer abzustimmen, um ihm einen tatsächlichen Vorteil im Rennen zu bescheren. Der FANBOOST wurde mit dem Ende der Gen2-Ära (Saison 2021/22) abgeschafft.

Der FANBOOST stand nach einer mehrtägigen Online-Abstimmung den fünf Piloten mit den meisten Votes zur Verfügung. Die Gewinner durften in der zweiten Rennhälfte (nach 22 Minuten) einmalig 100 kJ Leistung zusätzlich freischalten, um zu überholen oder sich zu verteidigen. Sie konnten selbst entscheiden, ob sie einen kurzen aber kraftvollen Energieschub einsetzen oder einen längeren Spurt mit weniger Power hinlegen.

Der FANBOOST stellte den Fahrern seit der Saison 2018/19 ein Leistungsfenster zwischen 240 und 250 kW zur Verfügung. Fiel die Leistungsabgabe aus der Batterie nach der Aktivierung unter 240 kW, galt der FANBOOST als aufgebraucht, auch wenn nicht die gesamte Energie von 100 kJ verwendet wurde.

Der FANBOOST durfe seit Saison 8 nicht mehr aktiviert werden, während sich das Fahrzeug im Attack-Mode befindet. Wie beim Attack-Mode konnten Fans die Aktivierung des FANBOOSTs auch äußerlich erkennen: Angezeigt wurde die Freischaltung durch violett aufleuchtende LEDs am Halo-System über dem Cockpit.

Wie wurde abgestimmt?

Fans hatten unterschiedliche Möglichkeiten, für ihren Favoriten abzustimmen. Die Formel E bot sowohl ihre zentrale FANBOOST-Website als auch die offizielle App fürs Smartphone (iOS oder Android) zum Voten an. Außerdem konnten Fans über den Kurznachrichtendienst Twitter via Hashtag abstimmen (#FANBOOST #VornameNachname). Jeder Nutzer durfte pro Möglichkeit einmal täglich abstimmen.

In welchem Zeitraum konnten Fans abstimmen?

Das Voting wurde jeweils einige Tage vor einem E-Prix freigeschaltet. Nachdem die Abstimmungsergebnisse in Saison 1 noch 20 Minuten vor Rennstart verkündet worden waren, hatten Fans seit dem zweiten Jahr auch noch während des Rennens die Chance abzustimmen. Bis zum Start der fünften Saison reichte das Voting in die ersten sechs Minuten eines E-Prix hinein, anschließend waren es 15 Minuten. Nach dieser Frist verkündete die Formel E die Ergebnisse live im TV-Weltsignal.

War das Voting vor Manipulation sicher?

Die Formel E arbeitete mit der Firma PricewaterhouseCoopers zusammen, um eine sichere Stimmabgabe sowie -auszählung zu gewährleisten. Trotzdem gab es immer wieder fragwürdige Ergebnisse. Wie eine Auswertung des Quellcodes der FANBOOST-Website ergab, wurden die Abstimmungsergebnisse beispielsweise beim London ePrix 2016 offenbar stark durch Bots manipuliert - höchstwahrscheinlich nicht der einzige Manipulationsfall.

Immer wieder beschwerten sich Fans und auch Fahrer öffentlich über die fehlende Transparenz bei der Abstimmung. Die Formel E hielt trotz alledem bis Ende 2022 am FANBOOST-System fest, wenngleich die Serie 2019 erstmals erwog, das Feature abzuschaffen, da sich der Fokus der Fans inzwischen auf den neuen Attack-Mode verlagert habe. Zum Start der Gen3-Ära kam der FANBOOST erstmals nicht mehr zum Einsatz.

Video: Die besten FANBOOST-Momente der Formel-E-Geschichte

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